Das tschechische Autobahnnetz soll 2024 um 118,1 Kilometer erweitert werden. Das gab Verkehrsminister Martin Kupka (ODS) am vergangenen Freitag bekannt. Mit diesem Vorhaben stellt die tschechische Regierung einen Rekord auf.
Das Bauprojekt umfasst vor allem den Ausbau der Autobahnabschnitte nach Písek (D4), Südböhmen (D3) und Südmähren (D55). Dafür will laut Aussage Kupkas die Direktion für Straßen und Autobahnen (ŘSD) mehr als 79 Milliarden Kronen (ca. 3,2 Mrd. Euro) bereitstellen – eine weitere Rekordsumme. Im Vergleich zu diesem Projekt wurden 2023 gerade einmal 15,4 Kilometer zum Autobahnnetz hinzugefügt.
Insgesamt 17 Abschnitte sollen 2024 eröffnet werden
Neben den drei Hauptstrecken sind 2024 Erweiterungen auf insgesamt acht verschiedenen Autobahnrouten geplant, wodurch 17 neue Abschnitte entstehen sollen. Wie das Verkehrsministerium informiert, befinden sich aktuell über 189 Kilometer Autobahnstrecke im Bau. Zudem soll das Straßennetz im Stadtverkehr ebenfalls erneuert und erweitert werden.
Verkehrsinfrastruktur für das Wirtschaftswachstum
Angesichts der Sparmaßnahmen der Regierung kommt eine solche Ankündigung zum jetzigen Zeitpunkt überraschend. Für das Wirtschaftswachstum in Tschechien seien Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur jedoch eine Schlüsselvoraussetzung und öffentliche Aufträge wie diese würden ebenfalls mehr Arbeit in der Baubranche fördern, so Kupka. „Auch wenn die Tschechische Republik in schwierigen Zeiten in den Verkehrsbau investiert, bedeutet dies eine grundlegende Investition für die Zukunft.“
Nicht zuletzt sei es laut dem Verkehrsminister der aktuellen Regierung zu verdanken, dass dieses Rekordbauvorhaben so umgesetzt werden kann. Das gesetzgeberische Umfeld soll durch einige Gesetzesänderungen den Bau neuer Verkehrsinfrastruktur beschleunigt haben. In der Vergangenheit ließen solche Vorhaben oft bis zu 13 Jahre auf eine Umsetzung warten. Als Vergleichswert: In Deutschland dauert es durchschnittlich etwa sieben Jahre, ein Projekt in einer solchen Größenordnung zu realisieren.