Unter dem Titel #DerDieDas kamen vom 16. bis zum 20. Mai in Prag mehrere hundert Menschen zusammen, um ihre Kompetenzen bei der Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache zu erweitern.
Den Auftakt des fünftägigen Bildungsmarathons des Goethe-Instituts machte eine Konferenz zur Förderung des Deutschunterrichts in Tschechien. Über 170 Personen nahmen an der Veranstaltung teil, die sich in ihren mehr als 30 Programmpunkten unter anderem mit der „methodischen und finanziellen Unterstützung für den Deutschunterricht“ beschäftigten, wie es in einer Presseerklärung des Goethe-Instituts heißt. Das Thema kommt zur passenden Zeit, da der Deutschunterricht in Tschechien durch eine angedachte Reform der Lehrpläne bedroht ist: „Die fachliche und gesellschaftliche Debatte über die Beibehaltung einer verpflichtenden zweiten Fremdsprache in der Grund- und Mittelstufe spitzt sich in Tschechien nun wieder einmal zu. Unser Bildungsmarathon hat eine Reihe von Argumenten für die Beibehaltung des derzeitigen Rahmens und gleichzeitig für die Suche nach neuen Wegen zu einem attraktiveren und breiteren Ansatz für den Fremdsprachenunterricht hervorgebracht“, so der Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, Tomáš Jelinek.
Austausch von Unterrichtsmethoden
Im weiteren Verlauf des Marathons fand am 18. Mai unter dem Titel „DeutschattrAKTIV“ ein Seminar für Studierende der Fächer Deutsch als Fremdsprache und Germanistik statt, das neue Methoden des Deutschunterrichts vorstellte und dem Austausch von Unterrichtspraktiken gewidmet war. „Attraktiver Unterricht wird von attraktiven Deutschlehrern gemacht. Gemeinsam mit Kollegen des Goethe-Instituts zeigen wir neue Methoden des Deutschunterrichts auf und beraten Lehrer, wo sie Hilfe, Anregungen und Unterrichtsmaterialien finden können“, so Barbara Boušová, die Leiterin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in der Tschechischen Republik.
Den Abschluss des Marathons bildete vom 19. bis zum 20. Mai eine Schulung für neue Projektreferenten der studentischen Initiative „Versuch’s mal in Deutschland“ (tschechisch: „Do Německa na zkušenou“). Im Vordergrund dieses Projekts steht die Informierung tschechischer Schülern und Studenten über Aufenthaltsmöglichkeiten in Deutschland. Die Referenten von „Versuch’s mal in Deutschland“ vermitteln in Grund- und weiterführenden Schulen ihre Erfahrungen mit Deutschland und geben Informationen über Freiwilligenarbeit und Stipendienprogramme weiter.
Für den Bildungsmarathon arbeiteten zahlreiche Akteure des deutsch-tschechischen Austauschs zusammen: Das Goethe-Institut kooperierte für die Veranstaltungen unter anderem mit dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, dem DAAD, dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport der Tschechischen Republik und dem Koordinierungszentrum für deutsch-tschechischen Jugendaustausch TANDEM.
TANDEM motiviert zum Deutschlernen
Die letztere Organisation arbeitet unter dem Projektnamen „Deutsch beißt nicht“ auch daran, tschechische Schüler für die deutsche Sprache zu begeistern: „Im Rahmen von #DerDieDas haben wir das zehnjährige Bestehen unseres Projekts ‚Deutsch beißt nicht‘ gefeiert, das mittels Sprachanimation Schüler der Grund- und Mittelstufe zum Deutschlernen anregt. In den letzten zehn Jahren haben wir […] 80.448 Schüler zum Deutschlernen motiviert“, sagt Lucie Tarabová, die Direktorin des TANDEM-Koordinierungsbüros in Pilsen (Plzeň).
Man darf hoffen, dass diese und ähnliche Projekte das Interesse für Deutsch als Fremdsprache in der Tschechischen Republik wachhalten. „Die Kenntnis der Sprache unserer Nachbarn ist ein Mehrwert für das spätere Berufsleben der Schüler, und deshalb sollte jeder Schüler in der Tschechischen Republik die Möglichkeit haben, in seiner Ausbildung aktiv mit der deutschen Sprache in Berührung zu kommen“, so Tarabová.