In der Prager Altstadt soll das Autofahren für Nicht-Ansässige bald Geld kosten. Damit will die Stadtregierung gegen verstopfte Straßen vorgehen.
Die Straßen in der Prager Altstadt sind voll: Autos, Busse und Straßenbahnen teilen sich die Straße mit Kutschen, E-Rollern und anderen Fortbewegungsmitteln. Vor allem zu den Stoßzeiten zum Arbeitsbeginn und Feierabend kommt es deswegen oft zu Staus. Dieses Problem hat die Stadtregierung schon seit Längerem erkannt und vergangene Woche eine mögliche Lösung vorgeschlagen: Der stellvertretende Bürgermeister und Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib (Piraten) hat gemeinsam mit der Bürgermeisterin der Prager Altstadt, Terezie Radoměřská (TOP 09), bekanntgegeben, dass das Autofahren in der Altstadt für Menschen, die nicht in Prag ansässig sind, bald Geld kosten soll. Am Dienstag teilte Hřib auf Twitter mit, dass der Vorschlag von allen Stadträten unterzeichnet wurde.
Praha 1 se zavazuje podpořit zklidňování dopravy na obou březích Vltavy! 👍
— Zdeněk Hřib (@ZdenekHrib) May 16, 2023
Pod memorandum se podepsali všichni zastupitelé. Děkuji místnímu radnímu pro dopravu Vojtěchu Ryvolovi, který na tom pracuje. Preferovaným opatřením je zpoplatnění vjezdu třeba jako v Karlových Varech.
Die Maßnahme könnte schon im nächsten Jahr eingeführt werden, derzeit gibt es allerdings noch keine bekannten Pläne über den betroffenen Bereich und den Preis. Die Erhebung von Gebühren sei die Alternative zur gebietsweisen Sperrung der Altstadt für Autos: „Es ist eine sanftere Maßnahme, aber sie verfolgt das gleiche Ziel“, sagte Hřib. Der erhöhte Autoverkehr sorge zudem nicht nur für eine verstopfte Innenstadt, sondern wirke sich auch negativ auf den öffentlichen Nahverkehr aus: Autos verlangsamen die Straßenbahnen, wodurch Verspätungen im gesamten Netz entstehen.
Auch Änderungen im Parksystem
Auch das Parken in der Innenstadt soll weiter eingeschränkt werden. Derzeit ist es in den „Blauen Zonen“ nur Anwohnern erlaubt, zu parken. Verstöße enden laut Hřib jedoch meistens in langwierigen Verfahren, die ohne Erfolg eingestellt werden. „Wenn diese Regeln nicht durchsetzbar sind, sind sie völlig nutzlos. Für die Durchsetzbarkeit ist eine Gesetzesänderung notwendig, das lässt sich nicht anders lösen“, so der stellvertretende Bürgermeister. Die Verwaltung wolle das System der gebührenpflichtigen Parkzonen anpassen und so mehr Parkplätze für Anwohner bereitstellen.