Der Schüler des Thomas-Mann-Gymnasiums Vladimír Svoboda war vier Monate lang als ifa-Kulturassistent für die Landesversammlung der deutschen Vereine (LV) tätig. Im Interview verrät er mehr über seine Aufgaben und was ihn bei der Arbeit mit der deutschen Minderheit überrascht hat.

LE: Was macht eigentlich ein ifa-Kulturassistent?

Als ifa-Kulturassistent führt man ein bestimmtes Projekt bei einer Organisation der deutschen Minderheit durch. In meinem Fall war das die Aufnahme einer Podcast-Folge über den Dialog zwischen den Generationen in der deutschen Minderheit in Tschechien. Man kann die Podcast Folge auf Spotify auf dem Kanal des Thomas-Mann-Gymnasiums („Dialogy s GTM“) finden. Sie heißt „Ist Identität das, was in unserem Pass steht?“ Daneben habe ich der Landesversammlung bei der Organisation und Durchführung der Konferenz im tschechischen Außenministerium und der Kulturellen Großveranstaltung geholfen. Ich habe die LV bei administrativen Prozessen unterstützt und zum Beispiel Excel-Tabellen bearbeitet, aber mich auch mit Sozialen Medien beschäftigt oder bei Übersetzungen geholfen. Es waren also sehr vielfältige Aufgaben. 

LE: Was hat am meisten Spaß gemacht?

Hauptsächlich das Podcast-Projekt zu entwickeln und durchzuführen. Damit hatte ich schon ein bisschen Erfahrungen habe und es hat mir viel Spaß gemacht, meine Fähigkeiten in dem Bereich zu erweitern. 

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LE: Was war die größte Herausforderung für dich?

Die größte Herausforderung war hauptsächlich die Sprache. Es war nicht einfach, in der Podcast-Folge eine Diskussion auf Deutsch zu führen. 

LE: Hat Dich bei der Arbeit mit der deutschen Minderheit etwas überrascht?

Sehr überrascht haben mich die Eindrücke der jungen Generation, deswegen habe ich dazu auch diese Podcast-Folge gemacht, weil ich wollte, dass alle diese Eindrücke hören können. 

Vladimír Svoboda bei der Aufnahme der Podcast-Folge mit seinen Mitschülerinnen Marie (links) und Zuzana (rechts). Foto: privat

LE: Was hast Du bei der Arbeit als ifa-Kulturassistent gelernt?

Bei der Arbeit als ifa-Kulturassistent habe ich viel über Projektentwicklung und Projektmanagement gelernt. Im Rahmen des Stipendiums gab es auch ein Treffen in Stuttgart mit ifa-Kulturassistenten aus der ganzen Welt, mit denen man sich austauschen konnte. Dort gab es auch einen Workshop über  Projektmanagement, der sehr viel Spaß gemacht hat. 

LE: Wie geht es für Dich weiter?

Nach dem Stipendium würde ich gerne weiter für die Landesversammlung arbeiten, weil es mir sehr viel Spaß gemacht hat. Dann werde ich natürlich mein Abitur machen und möchte in Deutschland studieren. Was genau, weiß ich noch nicht.

Das Gespräch führte Manuel Rommel

Schauen Sie sich hier einen Ausschnitt des Gesprächs mit Vladimír auf Instagram an.

Gemeinsam an einem Projekt arbeiten und neue Wege gehen: Das Kulturassistenzprogramm ist ein Stipendium für Nachwuchskräfte, die in Organisationen der deutschen Minderheiten engagiert oder ehrenamtlich tätig sind. Hierbei können sie gemeinsam mit den Organisationen Kultur-, Jugend- oder Medienprojekte umsetzen.
Das Förderprogramm für deutsche Minderheiten im östlichen Europa und Zentralasien bietet so die Chance, außergewöhnliche Konzepte und Projektideen umzusetzen. Damit leistet es einerseits einen Beitrag zur Unterstützung der Entwicklung der Institutionen und andererseits zur praxisnahen Qualifizierung von Nachwuchskräften.

Quelle: https://www.ifa.de/foerderungen/kulturassistenzprogramm/

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