Wer in Prag mit dem Bus oder Trolleybus unterwegs ist, muss sich auf eine Änderung einstellen: Ab Ende Juni werden alle Haltestellen im Prager Nahverkehrsnetz nur noch auf Wunsch angefahren. Zudem kommt es in den Sommermonaten durch Bauarbeiten zu zahlreichen Einschränkungen in Prag und der Mittelböhmischen Region.

Wie der Verkehrsverbund Prag & Mittelböhmen PID mitteilte, wird ab dem 29. Juni das Nahverkehrsnetz in Prag und Mittelböhmen nur noch im Bedarfshaltemodus betrieben. Demnach halten Busse und Oberleitungsbusse (Trolleybusse) nur noch nach Betätigung der an den Haltestangen angebrachten STOP-Tasten durch den Fahrgast. Fahrgäste an Haltestellen müssen nicht winken oder andere Zeichen geben. Sobald Personen sichtbar an der Haltstelle stehen, sind die Busse zum Halt verpflichtet.

Darüber hinaus ändert sich das System der Haltestellenansage in den Bussen und Oberleitungsbussen, wobei der nächste Halt erst nach der Abfahrt vom vorherigen Stopp angesagt werden soll. Damit soll es Fahrgästen leichter gemacht werden, den Halteknopf im richtigen Moment zu drücken. Der Verkehrsverbund verspricht sich durch die Änderung Kosteneinsparungen durch einen geringeren Kraftstoffverbrauch, eine Senkung der Emissionen sowie weniger Verspätungen.

„Dies ist ein Trend, der vielerorts schon seit vielen Jahren besteht. Leider gab es unterschiedliche Varianten der einzelnen Haltestellenregelungen. In der Mittelböhmischen Region und in Prag werden wir daher das gesamte System vereinheitlichen. In etwa der Hälfte des Gebietes halten die Busse bereits auf Wunsch und das System hat sich sehr bewährt“, sagte Petr Borecký, der für den öffentlichen Verkehr zuständige Regionsrat in Mittelböhmen. Auch in den Regionen Aussig (Ústí nad Labem) und Reichenberg (Liberec) funktioniere das System bereits reibungslos.

Sommerreparaturen betreffen über 25 Straßenbahnlinien

Insbesondere im Stadtzentrum und in Holešovice sind in den kommenden Sommermonaten 26 Straßenbahnlinien und fünf Busse von Änderungen im Fahrplan und Umleitungen betroffen. Grund hierfür sind ab Ende Juni geplante Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Gleisen. Der Verkehrsverbund hat einige Haltestellen aufgrund von Änderungen im Streckenplan bereits verlegt.