Gestern Morgen ist Präsident Pavel nach Tel Aviv gereist, um seinen israelischen Amtskollegen Jitzchak Herzog zu treffen. Die tschechische Regierung steht hinter Israel, Pavel äußerte aber auch seine Besorgnis über die humanitäre Lage im Gazastreifen.

Der tschechische Präsident nutzte das Treffen, um über den Zugang zu humanitärer Hilfe für Zivilisten auf beiden Seiten zu verhandeln und die Sicherheitslage im Land zu besprechen. Pavel betonte außerdem, wie wichtig es sei, die Welt daran zu erinnern, dass der Auslöser dieses Kriegs die Hamas und ihr Angriff auf Israel war, und nicht umgekehrt. Im Oktober 2023 startete Israel eine Offensive im Gazastreifen, nachdem Mitglieder der palästinensischen Terrormiliz Hamas eine Reihe von Anschlägen in Grenznähe verübt hatten. Damals wurden rund 1200 Menschen getötet und 240 Menschen von der Hamas verschleppt.

Tschechien zeigt sich solidarisch mit Israel

Bei dem Treffen dankte Präsident Herzog seinem Kollegen für die Unterstützung und betonte, dass Tschechien sich nach dem Angriff der Hamas als erstes Land solidarisch mit Israel gezeigt hätte und zu einem Staatsbesuch angereist sei. „Wir finden in dieser heuchlerischen Welt nicht viel von dieser Art von Unterstützung“, verkündete Herzog bei dem Treffen. Pavel betonte hingegen, dass Tschechien in Solidarität mit dem Recht stünde, Terrorismus zu bekämpfen und die israelische Bevölkerung zu verteidigen.

Neben dem Treffen der beiden Präsidenten will Pavel auch mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu, Knesset-Sprecher Amir Ohana, Verteidigungsminister Joav Galant sowie dem Mitglied des Kriegskabinetts, Benny Gantz, zusammenkommen, um über die zukünftige Zusammenarbeit beider Länder zu sprechen. Außerdem will sich Pavel ebenfalls mit den Familien der Geiseln und mittlerweile freigelassene Geiseln treffen, welche die Hams am 7. Oktober 2023 verschleppt hatte.

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Hamas nutzte bei Angriff auf Israel tschechische Gleitschirme

Auf Videos ist zu sehen, wie Hamas-Terroristen am 7. Oktober tschechische Gleitschirme nutzten, um in Israel einzudringen. Das Online-Medium Seznam Zprávy berichtete über die Hintergründe, wie die Fluggeräte möglicherweise nach Gaza kommen konnten.

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Verhandlungen sollen in Katar fortgesetzt werden

Die Verhandlungen in Tel Aviv verliefen bisher einvernehmlich. Israel teilt die Sorge um die zivilen Opfer und unterstützt die Aufstockung der humanitären Hilfe, wie nach dem ersten Treffen bekannt gegeben wurde. Demnach sollen bereits jetzt täglich 250 Hilfslastwagen den Gazastreifen erreichen, die jedoch teilweise von der Hamas überfallen und ausgeraubt werden, wie Herzog erklärte.

Nach seinem Besuch in Israel wird der tschechische Präsident am Mittwoch nach Katar reisen, um dort ebenfalls mit hochrangigen Politikern zu verhandeln. „Ich werde noch einmal die Notwendigkeit von Verhandlungen und den Fokus aller Bemühungen auf die Freilassung der Geiseln betonen“, so Pavel. Ihm zufolge wolle Tschechien eine friedliche Lösung des Konflikts unterstützen, sobald die militärische Niederlage der Hamas besiegelt sei. Dazu sei es jedoch notwendig, dass andere Staaten in der Region zur Lösung des Konflikts beitragen, was er bei seinem Besuch in Katar ebenfalls hervorheben will.

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