Die Metro als Zufluchtsort vor russischen Raketen. Diese Realität der ukrainischen Zivilbevölkerung vermittelt eine Ausstellung von n-ost in der Prager Metro.
Ab nächsten Montag, den 1. Mai, werden für die nächsten zwei Wochen in den Stationen Muzeum, Můstek und Anděl besondere Plakate aushängen. Die Aktion „Nächste Station: Ukraine“ zeigt Ukrainer, die in den Kiewer und Kharkiver Untergrundbahnen Zuflucht vor russischen Raketenangriffen gesucht haben. Die Plakate werden anstelle von kommerziellen Werbeanzeigen an den dafür vorgesehenen Plätzen aushängen und werden mit kurzen Beschreibungen der Konsequenzen der russischen Invasion der Ukraine versehen sein.
Alltag in der Ukraine
Das Journalistennetzwerk n-ost will mit dieser Aktion Bewusstsein für die Situation der Ukrainer bei der Prager Bevölkerung schaffen. Auf ihrer Website betonten die Vertreter von n-ost, dass es sich dabei nicht um eine Werbekampagne, sondern um ein anderes Medium von Journalismus und dokumentarischer Fotografie handle. Die Bilder der ukrainischen Fotografen Maxim Dondyuk, Pavel Dorogoy, Julia Kochetova, Serhii Korovayny und Slava Ratynski zeigen den Alltag der Menschen an ihrem Zufluchtsort: Kinder, die auf den Bahnsteigen spielen, ältere Menschen, die aufgrund ihrer geringen Mobilität dauerhaft in die Metrostationen gezogen sind, oder Familien, die in den U-Bahn-Wägen wohnen.
Im November des vergangenen Jahres fand die erste Ausstellung solcher Bilder in der Berliner U-Bahn statt. In Zusammenarbeit mit der kirchlichen ACT Alliance und der Diakonie der evangelikalischen Kirche der tschechischen Brüder (ECCB) hat n-ost die Ausstellung nun nach Prag gebracht. Sie wird vom 1. bis zum 15. Mai zu sehen sein.
Über n-ost
n-ost ist ein internationales Journalistennetzwerk, das seit 15 Jahren in der EU, Osteuropa und seinen Nachbarländern tätig ist. Die Organisation fördert grenzübergreifenden Journalismus und setzt sich für die Unabhängigkeit der Medien und freien Zugang zu Informationen ein.