Mit der Enthüllung einer Gedenktafel auf dem städtischen Friedhof von Saaz wurde am 3. Juni 2025 ein Zeichen des Gedenkens und der Versöhnung gesetzt. Die Tafel erinnert an die deutschen Opfer des Massakers von Postelberg, das sich im Juni 1945 wenige Wochen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ereignete.
Am Gedenkakt nahmen rund 100 geladene Gäste teil, darunter der Bürgermeister von Saaz (Žatec), Radim Laibl, der deutsche Botschafter in Prag, Andreas Künne, der Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, und Martin Herbert Dzingel, Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine als Vertreter der deutschen Minderheit. Bürgermeister Laibl betonte die Bedeutung eines ehrlichen Umgangs mit der Vergangenheit: „Wir glauben, dass die Erinnerung, so schmerzhaft sie auch sein mag, uns verbindet und nicht trennt.“ Botschafter Künne bezeichnete den aktuellen Kurs als einen gemeinsamen Weg der Versöhnung.

Symbolischer Weg über historische Gräber
Die Gedenkfeier, organisiert vom Heimatkreis Saaz und der Stadt Saaz, begann um 15 Uhr mit einem Besuch des jüdischen Friedhofs in Saaz, wo der der Holocaust-Opfer gedacht und Blumen niedergelegt wurden. Anschließend führte ein Rundgang über die deutschen Gräber auf dem benachbarten städtischen Friedhof bis zum sogenannten “Schwarzen Kreuz”, dem Standort der neuen Gedenktafel. Bernd Posselt, einer der fünf Redner an diesem Nachmittag, endete seine Ansprache mit einem zukunftsgerichteten Appell: “Wir gedenken eines schrecklichen Verbrechens, aber wir arbeiten für eine bessere Zukunft.” Die anschließende feierliche Enthüllung der Tafel wurde durch das Lied „Ist Feierabend“ musikalisch begleitet.
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