In einer Spendenaktion sammelte die Landesversammlung der deutschen Vereine über 7700 Euro für die Opfer des verheerenden Hochwassers im September.
Im September verursachte Sturmtief Boris eines der verheerendsten Hochwasser in der Geschichte der Tschechischen Republik. 55 Orte, vor allem in der Mährisch-Schlesischen sowie in der Olmützer Region, meldeten ein Jahrhunderthochwasser. Vielerorts waren die Schäden immens, kleine Gewässer entwickelten sich zu reißenden Strömen und spülten ganze Häuser weg. Betroffen waren auch viele Angehörige der deutschen Minderheit, die in den betroffenen Gebieten leben.
Um die Opfer der Flutkatastrophe zu unterstützen, richtete die die Landesversammlung der deutschen Vereine (LV) noch während der Katastrophe ein Spendenkonto ein, auf das viele kleinere und auch größere Spendenzahlungen aus Tschechien aber auch aus Deutschland und Österreich eingingen. So kamen am Ende etwa 195.000 Tschechische Kronen (ca. 7750 Euro) zusammen, die über die lokalen Vereine der deutschen Minderheit in Mährisch Schönberg (Šumperk) und Troppau (Opava) an Betroffene weitergeleitet wurden.
Dank an alle Spender!
Eine der insgesamt 13 Empfänger einer Spende ist Jana Nálepová aus Jägerndorf (Krnov). Das Hochwasser setzte den Keller ihres Einfamilienhauses im Tschechischen Viertel komplett unter Wasser. „Wir haben Erfahrungen mit dem Hochwasser von 1997, deswegen haben wir viel aus den Kellern geholt, was aber nicht gerettet werden konnte, waren zwei Heizungen, die Zentrale der Solaranlage und die Sauna. Die Solaranlage wurde erst im August installiert und war leider noch nicht versichert“, berichtet die 64-jährige Germanistin, die am Fremdspracheninstitut der Schlesischen Universität Troppau als Dozentin tätig ist. Komplett zerstört wurde auch ein großer Garten, der sich direkt am Fluss befand. Zwei Schafe, die dort weideten, konnten aber in Sicherheit gebracht werden. Von der Spende, 14.000 Kronen (ca. ca. 557 Euro), kaufte die Familie einen Bautrockner und eine elektrische Heizung, um die Kellerräume weiter trocknen zu können. Die Feuchtigkeit ist dort noch immer hoch. „Wir bedanken uns bei allen, die gespendet haben“, sagt Nálepová.
Auch die LV dankt allen Spendern. „Viele Angehörige der deutschen Minderheit, aber auch unsere Freunde und Sympathisanten haben eine Spende geschickt. Für die größere Spenden möchte ich vertretend für alle der Stiftung Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerk und ihrem Vorsitzenden Hans Knapek und dem Geschäftsführer Steffen Hörtler danken, die 4000 Euro gespendet haben“, so LV-Präsident Martin Herbert Dzingel.
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