In Pilsener Begegnungszentrum der deutschen Minderheit bastelten Jung und Alt wieder schöne Dekorationen für die Adventszeit. Auch in diesem Jahr waren wieder viele Kinder dabei.
Der „Verein der Deutschen – Region Pilsen, e. V.“ und der Bund der Deutschen in Böhmen, e. V.“ aus Plachtin bei Netschetin arbeiten seit Jahrzehnten zusammen. Dank der Projekte, finanziert vom deutschen „Bundesministerium des Innern und für Heimat“ konnte am Anfang der Adventszeit wieder ein schönes gemeinsames Seminar organisiert werden.
Am letzten Donnerstag vor dem Ersten Advent war es soweit: Im ersten Stock des deutsch-tschechischen Begegnungszentrums, in welchem auch der deutsch-tschechische Kindergarten „Junikorn“ seinen Sitz hat, startete die Herstellung von Advents- und Weihnachtsschmuck. Die eigene Herstellung ist zwar anstrengend und man geht mit tausenden Nadelstichen aus dem Reisig nach Hause, aber viel schlimmer sind die Vorbereitungsarbeiten: Im tiefen Schnee und eiskalten Temperaturen das Reisig schneiden und gemeinsam mit hunderten von Schmuckgegenständen ins Auto packen und in den ersten Stock des Begegnungszentrums bringen. Da sieht man, wie wahre Heimatliebe ausschaut.
„Das hebe ich bis zum Christkindl auf“
Terezie Jindřichová aus Elbogen, Vorsitzende des Pilsner Vereines, gemeinsam mit ihrer Mama, Irene Šulková aus Plachtin, bereiteten alles vor und die Seminarteilnehmer konnten kommen. Als erste Gruppe kamen die kleinen Kinder aus dem Kindergarten mit zwei Lehrerinnen. Nach einer Stunde konnten sie mit Stolz das Ergebnis ihrer Arbeit präsentieren. Nach ihnen kamen dann die Kinder im Vorschulalter. Auch die konnten nach einer Stunde zeigen, womit sie den Eltern eine Freude machen. Wie ein Junge sagte: „Das hebe ich bis zum Christkindl auf!“ Nach den Kindern kamen die Vereinsmitglieder zum Zug. Auch die älteren Menschen freuten sich, dass sie ihre Wohnung in der Adventszeit schmücken können. Sogar eine 95-jährige Frau kam, um sich einen Adventskranz nach Hause mitnehmen zu können. Nach den Arbeiten folgte eine vierstündige Schufterei beim Aufräumen. Es waren vier große Säcke von Reisig-Abschnitten übrig, die ich selbst zu dem Tor des Kindergartens herunterschleppen musste, denn für die Frauen war es doch zu schwer. Es war wieder eine schöne Sache, die man im nächsten Jahr wiederholen muss!
Dieser beitrag erschien zuerst in der landesecho-ausgabe 12/2023
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