In einem spannenden letzten Gruppenspiel der Eishockey-WM unterlag Gastgeber Tschechien Kanada knapp mit 3:4. Am heutigen Donnerstag starten die Viertelfinals. Dabei trifft Tschechien auf die USA.

Es waren nur noch knapp vier Minuten zu spielen und die tschechische Mannschaft lag im letzten Gruppenspiel der Eishockey-WM mit 1:3 gegen den Titelverteidiger Kanada zurück. Aufgeben kam für das tschechische Team jedoch nicht in Frage. Auch die zahlreichen Fans in der ausverkauften 02-Arena wollten die Hoffnung nicht verlieren und feuerten ihr Team unermüdlich an. Und tatsächlich belohnte die Mannschaft ihre Anhänger: Nur anderthalb Minuten nach dem kanadischen Treffer zum 1:3 gelang Tschechien der Ausgleich zum 3:3. Kapitän Roman Červenka war es, der den Puck mit einem präzisen Schuss in die rechte obere Ecke des kanadischen Tors beförderte und mit dem Ausgleich für Jubelstürme sorgte.

Da, nach der regulären Spielzeit, kein Sieger feststand, ging das Spiel in eine fünfminütige Verlängerung, in der die Teams jeweils mit drei Feldspielern und einem Torwart antraten. In der dritten Minute der Verlängerung beging der kanadische Spieler Pierre-Luc Dubois mit der Nummer 80 ein Foul. Dadurch erhielt Tschechien eine zweiminütige Überzahlsituation mit einem vierten Feldspieler. Die Entscheidung zugunsten Tschechiens schien greifbar nah.

Lob trotz Niederlage

Doch gerade als sich Tschechien im kanadischen Drittel festsetzen wollte, versprang der Puck am Schläger von Martin Nečas. Dylan Cozens nutzte die Gelegenheit, schnappte sich den Puck und leitete den Konter der Kanadier ein. Am Ende stand Cozens frei vor dem tschechischen Torhüter Lukáš Dostál und beförderte die Scheibe ins Netz, was den 3:4-Siegtreffer für Kanada bedeutete.

Trotz der Niederlage fand Tschechiens Trainer, Radim Rulik, lob für sein Team nach dem Spiel:  „Meiner Mannschaft kann ich zugutehalten, dass sie Charakter gezeigt und alles auf dem Eis gegeben hat. Schade nur, dass die Kanadier in der Overtime bei unserer eigenen Überzahl mit dem Puck wegstürmen konnten. Das ärgert uns etwas. Aber insgesamt war die Leistung gegen solch einen starken Gegner, der bei der WM bisher nicht verloren hat, überhaupt nicht schlecht.“

Im Viertelfinale trifft Tschechien auf die USA

Bis zuletzt blieb es spannend, auf wen Tschechien im Viertelfinale treffen würde. Durch die Niederlage gegen Kanada und den Sieg der Schweiz gegen Finnland fiel Tschechien auf den dritten Platz der Gruppe A zurück. Mögliche Gegner waren nun die Slowakei, Deutschland oder die USA. In den letzten beiden Spielen der Gruppe B setzte sich die USA mit 6:3 gegen Lettland durch, und auch Schweden gewann ihr letztes Spiel mit 6:1 gegen die Slowakei. Mit diesen Ergebnissen stand schließlich der Viertelfinalgegner für Tschechien fest: Heute um 20:20 Uhr treffen sie in der O2-Arena in Prag auf die USA. Bereits um 16:20 Uhr spielt Deutschland in Ostrava gegen die Schweiz.

Am Mittwoch, vor den heute beginnenden Viertelfinals, stand ein Ruhetag auf dem Programm. Einige Teams sind sogar nach Hause abgereist, andere wechseln den Spielort für das bevorstehende Viertelfinale, und wiederum andere bleiben vor Ort, um sich auf das wichtigste Spiel der Saison für die Nationalmannschaft vorzubereiten.   

Zuschauerrekord bei einer Eishockey-WM schon vor den Viertelfinals gebrochen

Mit großer Vorfreude erwarten die Eishockey-Fans nun die nächsten Spiele. Schon jetzt haben 58.114 Zuschauer mehr die Eishockey-WM verfolgt als bei der WM 2015, die ebenfalls in Tschechien stattfand und bis dahin den Zuschauerrekord hielt.

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