Logistikunternehmen in Tschechien haben im letzten Jahr so viel Maut gezahlt wie noch nie. Das gab der Mautsystembetreiber CzechToll bekannt. Grund für den Einnahmenrekord ist eine neue CO2-Abgabe.

Aufgrund einer neu eingeführten Gebühr für CO2-Emissionen haben Logistikunternehmen im vergangenen Jahr rund 17,16 Milliarden Kronen (etwa 683 Millionen Euro) an Mautabgaben bezahlt – ganze 15 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Seit März 2024 gibt es die CO2-Abgabe, die mittlerweile rund 15 Prozent der gesamten Mauteinnahmen in Tschechien ausmacht. Allein im letzten Dezember zahlten Spediteure mit rund 1,17 Milliarden Kronen (etwa 46,5 Millionen Euro) zwölf Prozent mehr als im Vorjahr, wie CzechToll in einer Presseerklärung bekanntgab. Trotz der CO2-Gebühr hat sich der Güterverkehr in Tschechien 2024 mit drei Prozent leicht erhöht.

Tschechien setzt auf digitales Mautsystem

Seit 2019 verwendet Tschechien satellitengestützte Mautsysteme. Wie CzechToll bekanntgibt, konnten die jährlichen Mauteinnahmen seither um rund 57 Prozent gesteigert werden. Mit dem Geld werden Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur finanziert. Für Ende 2024 waren 882.000 Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen im digitalen Mautsystem registriert. 700.000 davon hatten ausländische Kennzeichen.

Mautgebühren fließen in den SFDI

Die von CzechToll generierten Mauteinnahmen sind eine der wichtigsten Einnahmequellen des Staatlichen Fonds für Verkehrsinfrastruktur (SFDI). Sie fließen in die Instandhaltung und den Bau von Straßen und Eisenbahnen. Insgesamt 1.587,5 Kilometer Autobahn sowie 1.385 Kilometer Schnellstraße sind in Tschechien mittlerweile mautpflichtig. Erst Anfang 2025 wurde die Maut auf weitere 125 Kilometer des tschechischen Straßennetzes ausgedehnt. Gleichzeitig wurde die CO2-Gebühr um bis zu fünf Prozent angehoben. Nach Angaben des Verkehrsministeriums wird die Erhöhung dem SFDI jährlich 800 Millionen Kronen (etwa 32 Millionen Euro) mehr einbringen.

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