Die Standseilbahn auf den Prager Laurenziberg (Petřín) muss grundlegend restauriert werden. Mehr als ein Jahr lang wird Besuchern die Panoramafahrt verwehrt bleiben. Die ausrangierten Wagen kommen ins Museum.
Sie ist eine der beliebtesten Attraktionen der tschechischen Hauptstadt und fester Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs: die Standseilbahn auf den Laurenziberg (Petřín). Bereits seit September 2024 ist die Seilbahn außer Betrieb. Grund dafür war der anhaltende Starkregen im vergangenen Herbst. Wie das Verkehrsunternehmen bekanntgab, ist die bestehende Strecke technisch stark veraltet und muss deshalb umfassend saniert werden. Die Hänge müssen außerdem neu stabilisiert werden.
Strecke wird vollständig restauriert
Der eigentliche Umbau begann in der vergangenen Woche mit der Entfernung der beiden Seilbahn-Wagen. Einer davon soll an das Museum des öffentlichen Verkehrs in Prag übergeben werden, der andere wird in das Nationale Technische Museum in Komotau (Chomutov) gebracht. Die bestehende Strecke wird im Anschluss vollständig demontiert und die knapp einen halben Kilometer lange Start- und Landebahn soll abgerissen werden. Einzig die Struktur der Nebozízek-Brücke soll erhalten bleiben.
„Aus städtebaulicher und architektonischer Sicht wird es beim Umbau der Petrín-Standseilbahn keine grundlegenden Änderungen geben. Die neue Bahn wird auch den Verlauf und die Höhe der bestehenden Bahn beibehalten“, erklärte Jan Šurovský, technischer Direktor des Verkehrsunternehmens. Die Bauzeit beträgt etwa ein Jahr und die anschließende Installation der Transportanlage wird weitere sechs Monate in Anspruch nehmen. Das Verkehrsunternehmen rechnet damit, dass die umgebaute Standseilbahn – dann mit neuem Design – im dritten Quartal 2026 ihren Testbetrieb mit neuen Wagen aufnehmen kann.
Prager Standseilbahn auf den Petřín stand schon mehrfach still
Seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1891 war die Prager Standseilbahn schon mehrmals für längere Zeit stillgelegt. Nach einer temporären Einstellung während des Ersten Weltkriegs musste der Betrieb der Seilbahn 1921 aufgrund von Wassermangel auf dem Laurenziberg endgültig eingestellt werden. Erst 1932 konnte sie nach umfangreichem Umbau (u.a. wurde die Bahn elektrifiziert) wiedereröffnet werden. Nach mehreren Erdrutschen musste die Bahn 1967 erneut geschlossen werden. Die Wiedereröffnung folgte erst 1985 nach einer umfassenden Modernisierung.
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