Prag hat nach vier Jahrzehnten wieder einen neuen Bahnhof. Die modernisierte Station Praha–Bubny im Stadtteil Holešovice ist seit dem 2. August 2025 in Betrieb – und spielt künftig eine Schlüsselrolle im Nah- und Fernverkehr, besonders für die geplante Schnellverbindung zum Flughafen.
Mit dem Abschluss umfangreicher Bauarbeiten wurde der Bahnhof Praha–Bubny am Samstag offiziell eröffnet. Der neue Verkehrsknotenpunkt verbindet nun die Station Bubny mit der ebenfalls neuen Haltestelle am Ausstellungsgelände (Výstaviště) und ermöglicht eine direkte Umsteigeverbindung zu allen Prager Metro-Linien. Seit Samstag verkehren Züge von Bubny nach Kralup an der Moldau (Kralupy nad Vltavou) und Aussig (Ústí nad Labem). Am Montag folgten weitere Verbindungen vom Masaryk-Bahnhof nach Kladen (Kladno).
Fahrgäste profitieren von barrierefreien Bahnsteigen, modernen Wartebereichen und einer optimierten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Der Bahnhof soll zudem ab 2030 zum zentralen Umsteigepunkt für die bis 2025 geplante Schnellbahnstrecke zwischen Stadtzentrum, Flughafen Václav Havel und Kladen werden.
Bahnhof setzt neue Maßstäbe
Die architektonische Umsetzung des Bahnhofs ist eine technische Neuheit in Prag. Fast die gesamte neue Strecke wurde auf Pfeilern errichtet. Die bisherigen Bahndämme, die Holešovice jahrzehntelang teilten, wurden durch Überführungen ersetzt. Damit wurde auch der stark belastete Bahnübergang in der Bubenská-Straße beseitigt. Erstmals in Tschechien fahren in Bubny Züge nun auch direkt ins Innere des Bahnhofsgebäudes ein. Das Gebäude steht ebenfalls auf Pfeilern und unter dem Bahnsteig entsteht Raum für mehr als ein Dutzend Gewerbeeinheiten, die in den kommenden Monaten eröffnen sollen.
Die Station soll auch für Fahrgäste moderne Annehmlichkeiten bieten: Rolltreppen und Aufzüge erleichtern den Zugang zu den Zügen, gläserne Wartebereiche sorgen für Wetterschutz, und im Inneren des Bahnhofs wachsen Bäume mit automatischer Bewässerung. „Wenn ich ein Wort finden müsste, das dieses Projekt beschreibt, dann wäre es Großzügigkeit“, sagte Jiří Svoboda, Generaldirektor der Eisenbahnverwaltung (Správa železnic). Das Projekt sei ein Beispiel dafür, wie gut Zusammenarbeit zwischen Staat, Stadt und Bevölkerung funktionieren kann.
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