Augsburg und Reichenberg (Liberec) verbindet eine langjährige Patenschaft. Ende September feierten beide Städte das 70-jährige Jubiläum ihrer gegenseitigen Beziehungen.

Am Samstag, den 27. September, feierten der Heimatkreis Reichenberg und die Stadt Augsburg das 70. Jubiläum ihrer Patenschaft. Nach der Vertreibung 1945 ließen sich zahlreiche deutsche Bürgerinnen und Bürger aus Reichenberg in Augsburg und der Region nieder. Sie trugen maßgeblich zum Wiederaufbau der neuen Heimat nach dem Krieg bei. „An diese Patenschaft knüpfte im Jahr 2001 die offizielle Städtepartnerschaft zwischen Augsburg und Liberec/Reichenberg an“, erinnerte die Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber beim Festakt.

Kultureller Austausch stärkt die Patenschaft

Laut Petra Loibl, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, war der Patenschaftsvertrag von 1955 ein Zeichen dafür, dass die Vertriebenen aus Reichenberg in Augsburg Aufnahme gefunden hatten. „Es war auch ein Vorbild für Europa“, sagte sie. Seit 2005 finden die Reichenberg-Augsburg-Kulturtage statt, die im zweijährigen Rhythmus abwechselnd in Reichenberg und Augsburg ausgerichtet werden. Sie dienen der Vertiefung des deutsch-tschechischen Dialogs auf kultureller, schulischer und gesellschaftlicher Ebene und haben bereits zahlreiche Kontakte hervorgebracht – bis hin zu einem Austausch von Rathausmitarbeiterinnen und -mitarbeitern.

Zusammenarbeit über Jahrzehnte hinweg

Großen Verdienst daran haben neben dem Heimatkreis Reichenberg auch der Reichenberger Verein der Deutschen – insbesondere zu Beginn Erwin Scholz und Oskar Böse. Beide Vereine setzen sich bis heute dafür ein, die Zusammenarbeit zwischen Vertriebenen und Verbliebenen sowie ihren Nachkommen zu beleben. Die Feierstunde bot Gelegenheit zur Begegnung und zum Gedenken – und zugleich ein Signal für künftige Zusammenarbeit.

Dieser beitrag erschien zuerst in der landesecho-ausgabe 10/2025

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