In ihrer Zeit in Prag hat unsere LandesBloggerin Valerie versucht, sich zumindest ein paar tschechische Grundvokabeln anzueignen. Leichter gesagt als getan. Doch das Gefühl, endlich die tschechische Version von “Auf Wiedersehen” über die Lippen zu bekommen, lässt alle Mühe vergessen.
Tschechisch ist kompliziert. Noch komplizierter als die tschechische Grammatik, ist die Aussprache: Die vielen Konsonanten reihen sich für Sprachneulinge in unaussprechlicher Weise aneinander. So scheut man sich bei jedem noch so alltäglichen Wort vor dem Sprechen.
Verabschiedung auf tschechisch
Ein gutes Beispiel ist der Abschiedsgruß „na shledanou“: “Na shledanou” bedeutet schlicht “Auf Wiedersehen”. Wenn man sich von jemand Fremdem verabschiedet, ist diese längere Version der Verabschiedung angebrachter als das deutlich kürzere – und leichter auszusprechende -“ahoj”, das gegenüber Freunden und nahestehenden Personen verwendet wird. „Na shledanou“ begegnet einem überall und jeden Tag als Abschiedsgruß, in Geschäften und Restaurants, und wird vom Gegenüber meist in angenehm fröhlichem Singsang, in Verbindung mit einem Lächeln und einer Danksagung vorgetragen. Umso mehr wünsche ich mir während meiner Zeit in Prag, diesen Gruß erwidern zu können – mit mehr als einem Lächeln und einem knappen „bye bye“.
Durchbruch im Konsonantenwirrwarr
Also versuche ich mich an dem tschechischen Abschiedsgruß. Der erste Teil “na”, die Präposition, geht leicht über die Lippen. Bis ich jedoch die Abfolge der Laute s, h, l und e flüssig aneinanderreihen kann, vergeht einige Zeit. Vor allem, weil bei der Aussprache das “h” zu einem eigentümlichen Laut irgendwo zwischen dem deutschen “ch” und “k” wird. Da macht es mir auch die gut gemeinte Abkürzung “nashle” nicht leichter. Doch nach unzähligen vernuschelten und abgebrochenen Versuchen ist es soweit: Ich erwidere das melodische “dekujou, na shledanou” der Bedienung im Café mit einem noch etwas schüchternen “dekuje, na shledanou” und verlasse mit einem zufriedenen Lächeln das Lokal. Und nach einiger Zeit gelingt es mir, diesen Abschiedsgruß fast so fröhlich zu singen, wie er mir entgegenkommt.