Vergangenen Freitag startete die Eishockey-Weltmeisterschaft in Prag (Praha) und Ostrau (Ostrava). In einem umkämpften Auftaktspiel gegen Finnland konnte Tschechien sich schließlich im Penaltyschießen durchsetzen.
Nach 2004 und 2015 ist es bereits das dritte Mal, dass die Tschechische Republik der Gastgeber der Eishockey-Weltmeisterschaft ist. Damals, vor genau 20 Jahren, wurde zu diesem Anlass in Prag die Sazka Arena, die heute unter dem Namen O2-Arena bekannt ist, fertiggestellt. Seitdem zieht die größte Veranstaltungshalle Tschechiens Menschen aus ganz Mitteleuropa zu den verschiedensten Veranstaltungen an.
Beim diesjährigen ersten WM-Spiel der Tschechischen Republik gegen Finnland erlebten die Zuschauer bereits vor dem Beginn eine beeindruckende Eröffnungsshow, in der neben den einzelnen Teams, die an der Weltmeisterschaft teilnehmen, auch die Maskottchen Bob und Bobek vorgestellt wurden, die während der Spielunterbrechungen für Unterhaltung sorgen sollen. Nach der Vorstellung der Teams betrat Lenka Filipová das Eis und performte ihren WM-Song „Hello“.
Auftritt des Präsidenten des tschechischen Eishockeyverbands sorgt für Unmut
Die bis dahin wirklich gute Stimmung in der Halle wurde jedoch kurz unterbrochen, als Alois Hadamczik, Präsident des tschechischen Eishockeyverbands, seine Rede zur Eröffnung der Weltmeisterschaft halten wollte. Plötzlich schallten „Buh-Rufe“ und Pfiffe durch die Halle. Es überrascht kaum, da Hadamczik eine polarisierende Figur ist. Der in Krawarn (Kravaře) geborene ehemalige Nationaltrainer, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, machte in den 1990er Jahren durch mehrere umstrittene Geschäfte auf sich aufmerksam, die ihm den Spitznamen „Der Pate von Krawarn“ (Kmotr z Kravař) einbrachten. Vor zwei Jahren wurde er trotzdem zum Präsidenten des Eishockeyverbands gewählt. Als er seine Rede mit „Go Czech“ (Auf geht’s Tschechien) beendete, bekam er dennoch Applaus.
Tschechien startet mit hoher Motivation ins erste Drittel
Die Vorbereitungsspiele zur WM hatte Tschechien alle verloren. Die Ausgangslage für die Mannschaft des tschechischen Nationaltrainers Radim Rulik schien also nicht die beste zu sein. Anders als in der Vorbereitung startete das tschechische Team jedoch mit einer beeindruckenden Motivation und setzte das finnische Team direkt unter Druck. Finnland schaffte es kaum, sich für einen geordneten Spielaufbau zu befreien. In der Folge spielte sich Tschechien einige gute Chancen heraus, von denen sie jedoch keine nutzen konnten. Mit 10:1 Torschüssen für Tschechien endete der erste Spielabschnitt.
Führungstor von Tschechien wird aberkannt
Auch im zweiten Drittel brachte die tschechische Mannschaft eine starke Leistung aufs Eis und setzte Finnland weiter unter Druck. Dennoch dauerte es bis kurz vor Ende des zweiten Drittels, bis Tschechien endlich die Scheibe hinter die finnische Torlinie brachte. Nach einem abgeblockten Schuss von Jan Rutta fiel der Puck zu Ondřej Palát, der am rechten Pfosten lauerte und den Puck ins Tor beförderte. Allerdings forderte der finnische Trainer eine Überprüfung der Szene, da er eine Behinderung der Sicht des Torhüters vermutete. Die Schiedsrichter revidierten nach der Videoanalyse ihre Entscheidung und erkannten das Tor nicht an.
Tschechien hat im Penaltyschießen die besseren Nerven
Im letzten Drittel kam Finnland deutlich besser ins Spiel und konnte sich einige Chancen herausarbeiten. Doch keines der Teams schaffte es, ein weiteres Tor zu erzielen, und so ging es zunächst in die Overtime. In der Overtime hatten beide Mannschaften ebenfalls die Möglichkeit, das Spiel für sich zu entscheiden, doch sowohl der finnische Torhüter Harri Sateri als auch der tschechische Torhüter Lukáš Dostál konnten alle Chancen schlussendlich entschärfen. So ging es ins Penaltyschießen, das Tschechien schließlich für sich entscheiden konnte. Somit gewannen sie ein umkämpftes Auftaktspiel.