Die tschechische Polizei beginnt am heutigen Montag eine fünftägige Protestaktion. Gründe für den Protest sind neben Personalmangel auch niedrige Einstiegsgehälter und zunehmende Bürokratie.

Falsch geparkt, den Kindersitz vergessen oder der Beifahrer war nicht angeschnallt? Wer in dieser Woche von der tschechischen Polizei erwischt wird, könnte ausnahmsweise ohne ein Bußgeld davonkommen. Noch bis Freitag läuft eine Protestaktion der Polizei, mit der diese auf ungünstige Arbeitsbedingungen aufmerksam machen will.

Der Protest soll sich nicht auf die Sicherheit der Bevölkerung auswirken. Das betonte auch Martin Ervenka, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Sicherheitskräfte, letzte Woche: „Im Falle der Gefahr für Leben, Gesundheit oder Eigentum werden wir so funktionieren, als gäbe es keinen Protest, wie an einem normalen Tag.” Es sei noch nicht bestätigt, wie viele Mitarbeiter sich dem Protest anschließen werden, so Ervenka weiter. 

Der Protest soll als Aufklärungskampagne dienen. In der Praxis bedeutet es für die Bürgerinnen und Bürger, dass die Polizei etwas länger als normalerweise zum Einsatzort brauchen könnte. In manchen Fällen verhängt die tschechische Polizei auch keine Bußgelder. Am 21. November soll vor dem Innenministerium ein weiterer Protest stattfinden. Die Forderungen der Gewerkschaften belaufen sich auf bessere Arbeits- und Bezahlungsbedingungen für Polizisten, Beamte und Feuerwehrleute. In Tschechien sind rund 40.000 Polizisten tätig. 



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