In den vergangenen drei Jahren hat die tschechische Bevölkerung die Ukraine mit Spenden in Höhe von mehr als 6,9 Milliarden Kronen (etwa 275 Millionen Euro) unterstützt. Das gab die gemeinnützige Organisation „Člověk v tísnibekannt.

Die Spendensumme stammt aus inländischen Sammlungen verschiedener Organisationen. Unter anderem sammelten „Člověk v tísni“(Mensch in Not), „Caritas Tschechische Republik“ und „Ärzte ohne Grenzen“ innerhalb der tschechischen Bevölkerung. Milada Mašková Váchová von „Člověk v tísni“ erklärte, dass allein ihre Organisation seit Kriegsbeginn in der Ukraine knapp 2,5 Milliarden Kronen (etwa 100 Millionen Euro) Spenden gesammelt habe. 

Organisationen sammeln für humanitäre Hilfe

Die gesammelten Spenden fließen in konkrete Hilfsprojekte. Ein Großteil der humanitären Hilfe für die Ukraine wird derzeit für Infrastrukturprojekte und Reparaturen verwendet. „Von der Verteilung von Nahrungsmitteln und Kleidung zu Beginn des Krieges sind die größten NGOs mittlerweile zu großen Infrastrukturprojekten übergegangen. Sie haben umfangreiche Wasserversorgungs- und Heizungsnetze erneuert, Zehntausende Häuser repariert und Schulgebäude errichtet“, erklärte Váchová. Darüber hinaus ermöglichen die Spenden den Betrieb mobiler Kliniken in der Nähe der Frontlinien und ukrainischen Kindern die Eingliederung in tschechische Schulen erleichtert.

Das meiste Geld sei laut Ladislav Bruštík von „Mensch in Not“ unmittelbar nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gesammelt worden. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft der tschechischen Spender halten jedoch weiter an. Einige Organisationen berichteten sogar, im vergangenen Jahr mehr Spenden erhalten zu haben als 2023.

Spendenaktion für Militärhilfe

Neben den Organisationen für humanitäre Hilfe konnte auch die Initiative „Geschenk für Putin“ in den vergangenen drei Jahren erhebliche Summen sammeln. Insgesamt hat die Initiative mehr als 941 Millionen Kronen (ca. 37 Millionen Euro) an Spenden generiert. In Zusammenarbeit mit der ukrainischen Armee leistet die Organisation direkte Militärhilfe. „Im vergangenen Jahr haben wir beispielsweise 2200 Stück Munition, fünftausend Granaten für Handgranatenwerfer und eine Minenräummaschine vom Typ Božena 5 verschickt. Derzeit haben wir mehrere offene Sammlungen“, erklärte Mitbegründer Martin Ondráček. Aktuell läuft eine Spendenaktion für einen Black-Hawk-Helikopter.

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