Am vergangenen Donnerstag verlieh Tschechiens Außenminister Jan Lipavský die Gratias-Agit-Preise 2024. Unter den zwölf Preisträgern befindet sich mit dem ehemaligen Direktor des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, Herbert Werner, auch ein Deutscher.
Auch in diesem Jahr verlieh Tschechiens Außenminister Jan Lipavský wieder die höchste Auszeichnung seines Ministeriums: die Gratias-Agit-Preise. Lipavský vergab die Auszeichnung am vergangenen Donnerstag, den 17. Oktober, persönlich im Palais Czernin, dem Sitz des Außenministeriums.
Unter den insgesamt zwölf Preisträgern (darunter zehn Personen und zwei Organisationen) befindet sich in diesem Jahr der Deutsche Herbert Werner. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete der CDU hatte sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs für einen Neustart der deutsch-tschechischen Beziehungen eingesetzt. Als Co-Direktor des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds von 1997 bis 2006 setzte Herbert Werner die Pflege der Beziehungen zwischen den beiden Ländern fort.
Herbert Werner – Vermittler zwischen Deutschland und Tschechien
Herbert Werner wurde 1941 in Teplitz-Schönau (Teplice) geboren. Im Rahmen der Vertreibung der deutschen Bevölkerung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs musste Herbert Werner im Alter von fünf Jahren das Land verlassen. In der BRD wurde er Bundestagsabgeordneter für die CDU und setzte sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs als Vorsitzender der Ackermann-Gemeinde für den Dialog zwischen Sudetendeutschen und Tschechen ein. Von 1997 bis 2006 war Herbert Werner zusammen mit Tomáš Kafka Direktor des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
Neben Herbert Werner gehörten u.a. die in den Niederlanden lebende Dichterin Jana Beranová, die in Irland tätige Hochschulpädagogin Jana Fischerová oder der französische Politologe und Historiker Jacques Rupnik zu den Preisträgern. Die beiden ausgezeichneten Organisationen sind die slowakische Folkloregruppe „Slovácký krúžok a Skaličané“ sowie die Universiät für internationale Studien in Tokio.
Gratias-Agit-Preis
Der Gratias Agit Preis wird seit 1997 vom tschechischen Außenministerium an Personen und Organisationen verliehen, die sich für den Ruf der Tschechischen Republik im Ausland einsetzen und zur Verbesserung der internationalen Beziehungen beitragen. Namhafte Preisträger waren bisher die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright, die tschechische Turnerin Věra Časlavská oder der Filmregisseur Miloš Forman.