Zusätzlich zu den unterstützten Aktivitäten in der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit zugunsten der Ukraine, hat der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds weitere 141 Projekte bewilligt.
Seit Anfang März fördert der Zukunftsfonds auch gemeinsame Projekte, die zur Unterstützung der Ukraine und ihren Bürgerinnen und Bürgern, so wie den Geflüchteten beitragen. Binnen weniger Wochen konnten so im Rahmen des Sonderförderungsprogramms Re-Start mit verkürzter Antragsfrist mehrere Projekte finanziell unterstützt werden. Dazu zählen beispielsweise eine gemeinsame Benefizauktion von bekannten tschechischen und deutschen Künstlerinnen und Künstlern in der Prager Galerie Cermak-Eisenkraft, deren Erlös von über 120.000 Euro an ihre ukrainischen Kolleginnen und Kollegen geht, die durch die Invasion erwerblos sind.
Daneben bietet der gemeinnützige Verein „Centrum svaté Zdislavy“ (Zentrum des Heiligen Sdislau) aus Deutsch Gabel (Jablonné v Podještedí) zusammen mit dem Freien Schulträgerverein aus Zittau/Hartau Integrations-Sprachkurse für Geflüchtete an. Dabei kommt im Projekt die langjährige Erfahrung der Partner und ihres grenzüberschreitenden Netzwerks Schkola im Dreiländereck zum Tragen.
„Deutsche und Tschechen verbindet seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine eine große Solidarität mit den ukrainischen Bürgern. Viele Menschen haben den Wunsch, jetzt nicht einfach ihren Alltag weiterzuleben, sondern Zeit, Energie und Geld für die Menschen in der Ukraine und die vielen Geflüchteten aufzubringen. Wir unterstützen daher seit dem Beginn des Krieges im Rahmen eines Sonderförderprogramms auch kurzfristige deutsch-tschechische Initiativen zugunsten der Ukraine und es freut uns, dass diese Hilfe immer mehr Früchte trägt“, betonen Petra Ernstberger und Tomáš Jelínek, die Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
Verwaltungsrat gibt weitere Mittel frei
Zur Realisierung weiterer 141 Projekte gab der Verwaltungsrat des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds laut Pressemitteilung am Mittwoch, den 30. März 2022, Fördergelder in Höhe von 1.031.114 Euro frei. Unter den geförderten Projekten befinden sich auch einige größere Kulturfestivals sowie Aktionen zum Jahresthema „Veränderte Welt – wie gehen wir damit um?“. Jindřich Fryč und Rita Hagl-Kehl, die in die Funktion der Co-Vorsitzenden des Verwaltungsrats gewählt wurden, betonten dabei: „Wenn sich Menschen gemeinsam für ein Thema begeistern oder die Freude an kulturellen Erlebnissen teilen, dann ist das der schönste und einfachste Weg einander näher zu kommen. Wir danken allen, die auch und gerade jetzt, wo Nachrichten von Hass und Zerstörung dominieren, unermüdlich den Weg der gegenseitigen Verständigung suchen.“
Die turnusmäßige Sitzung des Rats fand zum Teil in Aussig (Ústi nad Labem) statt. Hier besichtigten die Mitglieder auch die neu eröffnete Dauerausstellung „Unsere Deutschen“ zur Geschichte der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien. Im Gespräch mit Aussigs Oberbürgermeister, Peter Nedvedický, und dem Leiter des Collegium Bohemicum, Petr Koura, wurden die Bedeutung eines Bildungsprogramms für Schulen und die nachhaltige Finanzierung des Collegium Bohemicum seitens des Verwaltungsrates verdeutlicht.