In diesem Jahr wird zum vierten Mal der „Johnny“-Klein-Preis für deutsch-tschechische Verständigung vergeben. Die Anmeldungen laufen noch bis zum 30. September.
Mit der Verleihung des Preises wird das Lebenswerk von Hans „Johnny“ Klein geehrt. Er wurde 1931 in Mährisch Schönberg (Šumperk) geboren und nach dem Zweiten Weltkrieg aus seiner Heimat vertrieben. Der CSU-Politiker und Journalist war von 1989 und 1990 Sprecher der Bundesregierung und von 1990 bis zu seinem Tod 1996 stellvertretender Bundestagspräsident. Klein setzte sich ein Leben lang für die Aussöhnung von Deutschen und Tschechen ein und erhielt dafür unter anderem den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Der „Johnny“-Klein-Preis wurde 2016 von der Landesversammlung der Deutschen Vereine in der Tschechischen Republik e.V. (LV) ins Leben gerufen und wird alle zwei Jahre zusammen mit der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland vergeben. Wie die LV auf ihrer Website mitteilt, wird der Preis für „journalistische, publizistische oder populärwissenschaftliche Beiträge in allen Medien, die die Kenntnisse von Deutschen und Tschechen übereinander erweitern, das gegenseitige Verständnis in Europa fördern und dabei die Brückenfunktion der deutschen Minderheit in Tschechien würdigen“ verliehen. Der Preis richtet sich nicht nur an Journalisten, sondern auch an Publizisten, Wissenschaftler und Akteure der Zivilgesellschaft aus Deutschland, Österreich und Tschechien.
Hauptpreis mit 5000 Euro dotiert
Es gibt einen ersten und zweiten Preis, die mit 5000 beziehungsweise 2500 Euro dotiert sind, sowie einen Nachwuchs-Förderpreis, der mit 1500 Euro dotiert ist. Die Altersbegrenzung für letzteren liegt bei 35 Jahren. Es können deutsch- und tschechischsprachige Beiträge eingereicht werden, die im Zeitraum vom 1. Dezember 2020 bis zum 30. September 2023 zum ersten Mal veröffentlicht wurden. Es dürfen maximal drei Autoren an einer gemeinsamen Arbeit beteiligt gewesen sein. Die Preise werden im Rahmen eines Festaktes am 26. November 2023 in Mährisch Schönberg vergeben.
Der Hauptpreisträger des letzten „Johnny“-Klein-Preis im Jahr 2021 war der deutsch-tschechische Nachwuchswissenschaftler und Publizist Jonas Lüth. In seiner Hörfunk-Reportage „Tschechien und seine Deutschen – was ist geblieben?“ schilderte Lüth den aktuellen Umgang in Tschechien mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung und nahm die Zuhörer mit auf eine Reise nach Wenzelsdorf (Václavov). In dem Ort am Rande des Altvatergebirges leben seine tschechischen Großeltern.
Bewerbungen können über die E-Mail-Adresse info@landesversammlung.cz eingereicht werden. Weitere Infos finden Sie auf www.landesversammlung.cz.