Seit Oktober machen  unsere Landes-Blogger Hendrik und Tim ein Praktikum beim LandesEcho. Doch auch die schönste Zeit geht mal vorbei. Zum Abschluss ihrer fast vier Monate beim LandesEcho lassen die beiden ihre persönlichen Highlights revue passieren:

Tim: Für mich begann das Praktikum mit dem Besuch der deutschen Botschaft in Prag. Hier feierten die Gäste den 35. Jahrestag der Balkonrede von Hans-Dietrich Genscher, der die Ausreise der DDR-Flüchtlinge aus Prag verkündete.

LandesBlogger beim Tag der offenen Tür der Deutschen Botschaft. Foto: Tim Dantes
LandesBlogger Tim Dantes beim Tag der offenen Tür der Deutschen Botschaft in Prag. Foto: Tim Dantes

Hendrik: Mein Start ins Praktikum lief etwas ruhiger an. Doch nach einer kurzen Einarbeitungsphase in der Redaktion schrieb auch ich schnell an meinen ersten eigenen Artikeln fürs LandesEcho, befasste mich mit dem Signal-Festival oder suchte Parallelen zwischen Prag und meiner Wahlheimatstadt Magdeburg.

Landesblogger Hendrik auf Spurensuche nach Verbindungen zwischen Magdeburg und Prag. Foto: Hendrik Heidrich
Landesblogger Hendrik auf der Suche nach Verbindungen zwischen Magdeburg und Prag. Foto: Hendrik Heidrich

Goldener Oktober

Tim: Der Oktober brachte neben fallenden Blättern vor allem politische Themen mit sich. Neben Inlandspolitik standen auch große Namen wie Babiš und Musk auf dem Programm. Des Weiteren ging es Ende November auf einen großen Spaziergang über den Friedhof Olšanské hřbitovy. Meine Eindrücke von dem Friedhof habe ich in einem separaten Blog festgehalten, der sich mit dem Allerseelenfest („Dušičky“) in Tschechien auseinandersetzt. Am letzten Oktoberwochenende kam dann der große Ausflug nach Mährisch-Schlesien. Meine Ziele: Ostrava, Troppau (Opava), Jägerndorf (Krnov) und Olmütz (Olomouc). Besonders in Troppau, wo ich untergebracht war, und bei meinem Besuch in Jägerndorf waren noch immer Spuren der Flut im September zu sehen.

Landesblogger Tim in Troppau am langen Wochenende des 28. Oktobers. Foto: Tim Dantes
Landesblogger Tim in Troppau. Foto: Tim Dantes

Hendrik: Als freier Sportjournalist sucht man natürlich händeringend nach Themen mit Fußball- oder Sporthintergrund. Umso glücklicher war ich also, als ich Ende Oktober über die Wettmafia in Tschechien und Europa schreiben durfte. Anfang November sollte sich mir dann ein absoluter Traum erfüllen: Dank einer geglückten Akkreditierung ging es für mich zum Fußball Champions-League-Spiel zwischen Sparta Prag und Stade Brest. Einmal in meinem Leben neben dem Platz stehen, wenn die bekannte Champions-League-Hymne ertönt – ein absoluter Gänsehautmoment, den ich nie vergessen werde.

Landesblogger Hendrik beim Champions-League Spiel zwischen Sparta Prag und Stade Brest. Foto: Hendrik Heidrich
Landesblogger Hendrik beim Champions-League Spiel zwischen Sparta Prag und Stade Brest. Foto: Hendrik Heidrich

Nebliger November

Tim: Im November hat uns außerdem der 35. Jahrestag der Samtenen Revolution beschäftigt. Hierfür durften wir mit dem Spieleentwickler des Spiels “Velvet 89” ein Gespräch führen. Der Jahrestag am 17. November war von kaltem Wetter und vollen Straßen geprägt. In der Woche danach öffneten dann bereits die Weihnachtsmärkte ihre Pforten. Auch für Ausflüge nach Deutschland war im eng getakteten November noch Platz. So konnte ich im Rahmen meines Praktikums zum deutsch-tschechischen Journalistenpreis, sowie zum deutsch-tschechischen Gesprächsforum nach Potsdam reisen – der Stadt, in der ich aktuell noch studiere.

Hendrik: Ein besonderes Highlight waren auch immer die Besuche von Freunden und Familie aus der Heimat. Ursprünglich komme ich aus der Region um Cottbus, aus der mich einige Bekannte besuchten. Zudem stand im November auch unser erster alleiniger Außeneinsatz an: Wir begleiteten den Martinsumzug des Vereins der deutsch-tschechischen Zweisprachigkeit Bilingualis, führten Interviews und bastelten daraus mehrere Artikel und ein Video für YouTube. Da Tim und ich zudem beide ein gewisses Interesse für die verschiedensten Sportarten teilen, war auch die O2-Arena immer wieder ein Anlaufpunkt nach der Arbeit in der Redaktion. Wenn die Eishockeyspieler vom HC Sparta Praha auf der Eisfläche gegen Teams aus der Republik antraten, ab einer gewissen Hitzigkeit im Spiel auch gelegentlich mal im offenen Boxkampf, waren Tim und ich begeisterte Zuschauer.

Unsere Landesblogger Hendrik und Tim beim gemeinsamen Einsatz beim Martisumzug. Foto: Rosa Bort
Unsere Landesblogger Hendrik und Tim beim gemeinsamen Einsatz beim Martisumzug. Foto: Rosa Bort

Besinnlicher Dezember

Tim: Im Dezember ging es für mich mit spannenden Ausflügen weiter. So stand ein Tagesausflug nach Karlsbad (Karlovy Vary) auf dem Programm, wo besonders das neu renovierte Kaiserbad im Fokus stand. Gerade im Dezember durfte ich viele Veranstaltungen der deutschen Minderheit besuchen, von Weihnachtslesungen über Poetry Slams bis hin zu musikalischen Events. Zum Abschluss des Jahres ging es auf einen Tagesausflug auf das Gelände der Prager Burg, und den Jahreswechsel feierte ich dann in Rostok (Roztoky).

Hendrik: Nachdem ich Weihnachten zu Hause verbrachte, wollte auch ich Silvester und Neujahr in Tschechien, in Prag verbringen. Gesagt, getan, ging es am 31.12. zurück in die tschechische Hauptstadt. Das mitternächtliche Feuerwerk, welches es laut Prager Stadtverwaltung eigentlich gar nicht geben dürfte, verfolgte ich auf dem Hügel, auf dem auch das Denkmal von Jan Žižka thront. Von dort hatte ich einen schönen Rundumblick auf die Stadt, nur getrübt vom Nebel und den zahlreichen Menschenmassen, die den selben Plan hatten wie ich. Ein letztes Highlight meines Aufenthaltes in Prag war dann das Neujahrskonzert der Tschechischen Philharmonie am 1. Januar des neuen Jahres. Mit Anzug ins Rudolfinum zu laufen, Sekt auf Eis zu trinken und klassischer Musik zu lauschen – für einen Nachmittag war ich Teil der High-Society.

Unsere Landesblogger Hendrik und Tim beim gemeinsamen Besuch des Eishockeyspiels vom HC Sparta Prag. Foto: Hendrik Heidrich

Man soll gehen, wenns am schönsten ist

Tim: Nach vielen Artikeln und zahlreichen Videos und Interviews ist jetzt Schluss für uns beide beim LandesEcho. Vermissen werden wir nicht nur die gemeinsamen Mittagessen. Es war uns eine Ehre für Sie zu schreiben.

Hendrik: Auf ein erfolgreiches Jahr der deutsch-tschechischen Verständigung! Bleiben Sie gesund und machen Sie es gut! 

Landesblogger Hendrik und Landesblogger Tim an ihrem geliebten Arbeitsplatz in der Redaktion. Foto: Hendrik Heidrich

Das LandesEcho wünscht Hendrik und Tim alles Gute!

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