Tschechien hat mit dem Bau des Grenzabschnitts der Autobahn D3 begonnen, welche von Prag über Tábor und Budweis nach Österreich führen soll. Bis 2027 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Allerdings fehlt dann noch die Verbindung vom Prager Stadtring und auch die Österreicher müssen den grenzüberschreitenden Abschnitt der S10 noch bauen.
Durch den Bau der Autobahn D3 soll der grenzüberschreitende Verkehr zwischen Tschechien und Österreich erheblich verbessert werden. Nun hat am 9. Januar der Bau des letzten Teilstücks Nažidla – Dolní Dvořiště bis zur tschechisch-österreichischen Grenze begonnen. Ein Teil der Strecke nutzt den bestehenden Umgehungsstraßenverlauf von Unterhaid (Dolní Dvořiště) und soll bis 2026 abgeschlossen sein. Ein anschließender Abschnitt zur Umleitung des Verkehrs von der gefährlichen „Straße des Todes“ in Einsiedl (Nažidla) ist ebenfalls geplant. Dieser soll kurz danach fertiggestellt werden.
Die neue Strecke verläuft größtenteils auf einer neuen Trasse und führt rund anderthalb Kilometer von der Grenze bis zum ehemaligen Parkplatz westlich von Unterhaid. Diese Neugestaltung ermöglicht es den Fahrern, eine steile Kurve zu umgehen, die sich derzeit gleich hinter den Grenzen am Anfang der Umgehungsstraße befindet.
Die Bauarbeiten umfassen auch den Bau einer neuen Kreuzung im Bereich des Kasinos von Unterhaid, um den Verkehrsfluss zu optimieren. Der nördliche Teil der bestehenden Umgehungsstraße wird während des Autobahnbaus einspurig sein.
Kosten günstiger als geplant
Der Bau des Abschnitts kostet das Straßen- und Autobahndirektorium (ŘSD) 875 Millionen Kronen (ca. 35,5 Millionen Euro). Dies entspricht einer 30-prozentigen Reduzierung gegenüber den ursprünglich geschätzten Kosten. Trotz dieser Ersparnis ist ŘSD-Generaldirektor Radek Mátl überzeugt, dass die Kosten realistisch. Mátl betont: „Wir prüfen den Angebotspreis des Auftragnehmers, um festzustellen, ob er realistisch ist. Zum jetzigen Zeitpunkt glauben wir, dass er realistisch ist und dass der Auftragnehmer in der Lage ist, das Projekt zu diesem Preis durchzuführen.“
Abschnitt zwischen Kaplitz und Einsiedl wichtig für Verkehrssicherheit
Die neue Autobahn soll an derselben Stelle an die Grenze führen, an der derzeit Fahrzeuge über die Straße I/3 nach Österreich fahren. Eine Verbindung zur Schnellstraße S10 ist geplant, obwohl der grenzüberschreitende Abschnitt der S10 noch nicht gebaut wurde. Die Fertigstellung wird fünf bis sechs Jahre nach der Fertigstellung der tschechischen Autobahn erwartet, es soll vorübergehend eine provisorische Abfahrt vorhanden sein.
Der Anschlussabschnitt der D3 nördlich des jetzt im Bau befindlichen Abschnitts ist zwar noch nicht im Bau, doch das soll sich bald ändern. Die Straßen- und Autobahndirektion will noch in diesem Jahr mit dem Bau der zwölf Kilometer von Einsiedl bis zum Bahnhof Kaplitz (Kaplice) beginnen, auch dieser soll 2026 fertiggestellt sein. Für den südlichen Abschnitt, der jetzt begonnen wurde, ist eine Bauzeit von 25 Monaten vorgesehen. „Wir werden sehen, wie die Bauarbeiten verlaufen. Wir würden uns freuen, wenn wir bis Ende 2025 fertig werden könnten“, so Direktor Mátl.
Besonders wichtig für die Verkehrssicherheit ist der längere, nördliche Abschnitt zwischen Kaplitz und Einsiedl. Ab der Grenze fährt man auf einer Umgehungsstraße aus den 1990er Jahren, die breit und übersichtlich ist, im Gegensatz zum Abschnitt nach Kaplitz. Dieser ist auch als „Straße des Todes“ bekannt, unter anderem wegen eines tragischen Busunfalls im Jahr 2003, bei dem zwanzig Menschen starben.
Verzögerungen bereits in Vergangenheit
Die Fertigstellung der Autobahn D3 in Südböhmen hätte laut Radek Mátl bereits früher erfolgen können, wurde jedoch durch den flächendeckenden Baustopp in der Ära des Verkehrsministers Vít Bárta im Jahr 2010 beeinträchtigt. Derzeit werden drei weitere Abschnitte der D3 von Budweis (České Budějovice) bis zum Bahnhof Kaplitz gebaut, die insgesamt 28 Kilometer umfassen und bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein sollen.
Am Ende fehlt aber noch der nördlichste Teil der D3, der vom Autobahnring Prag (Dálnice 0) abzweigen, westlich von Beneschau (Benešov) und parallel zur bisherigen Straße I/3 verlaufen sowie schließlich bei Nová Hospoda in die bereits fertiggestellten Teile der D3 münden soll. Der Bau dieser Abschnitte soll 2026 beginnen und 2029 abgeschlossen sein.
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