Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds ermöglicht 133 neue deutsch-tschechische Projekte aus der Zivilgesellschaft beider Länder. Dafür ließ der Verwaltungsrat des Fonds am 6. Dezember Fördermittel in Höhe von insgesamt 1 261 455 Euro freigeben.
Die Sitzung des Verwaltungsrates des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds fand am Mittwoch, den 6. Dezember im Rathaus von Nürnberg statt. Dort begrüßte Oberbürgermeister Marcus König die Verwaltungsratsmitglieder. Zudem wurde Martin Kastler, früherer Co-Vorsitzender des Verwaltungsrats, nach zwölf Jahren mit großem Dank für seine Arbeit vom Verwaltungsrat verabschiedet.
Viele der neu bewilligten Projekte kamen aus dem Bereich der Denkmalpflege. Der Fonds stellte für die Restaurierung von 32 Kulturdenkmälern ca. 400 000 Euro bereit. „Sich um verfallene Sakralbauten zu kümmern, die Teil unserer gemeinsamen Geschichte sind, ist nicht nur eine Aufgabe für Denkmalpfleger. Wenn es darum geht, Bauruinen neues Leben einzuhauchen und sie zu Orten der Begegnung und des friedlichen Miteinanders zu machen, sind wir alle gefragt. Solche Orte der Gemeinsamkeit, gegenseitigen Toleranz und Demut brauchen wir heute dringender denn je“, betonten Rita Hagl-Kehl und Jindřich Fryč, die beiden Co-Vorsitzenden des Verwaltungsrats.
Gleich mehrere der neu bewilligten Projekte haben das Jahresthema 2023 („Bloß nicht durchdrehen – gemeinsam sind wir stark“) des Zukunftsfonds aufgegriffen. Darüber hinaus war auch die Sonderausschreibung für das bevorstehende Kafka-Jahr 2024 ein wichtiger Teil der Sitzung.
Bekämpfung des Antisemitismus rückt stärker in den Fokus der Programmarbeit
Zudem verurteilte der Verwaltungsrat in seiner ersten Sitzung nach dem 7. Oktober den Terrorangriff der Hamas auf Israel. Als Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus in Europa beschloss der Rat die Bekämpfung des Antisemitismus noch stärker in der künftigen Programmarbeit zu verankern. Unter anderem wurde das Projekt „Mit Kultur gegen Antisemitismus 2024” mit 8 200 € (200 000 CZK) gefördert. Dabei handelt es sich um einen deutsch-tschechischen Schüleraustausch, bei dem unter anderem ein Besuch des Ghettos Theresienstadt auf dem Programm steht sowie die tiefere Beschäftigung mit der Rolle von nichtjüdischen Helfern bei der Flucht aus Konzentrationslagern. Eine Übersicht aller Projekte ist auf der Website des Zukunftsfonds einzusehen.
Die nächste Antragsfrist für Projekte ab April 2024 ist der 31. Dezember 2023, dies betrifft jedoch nicht Projekte der Sonderausschreibung. Mehr Informationen zu den Anträgen finden Sie hier.