Anlässlich der Tschechischen Weltraumwoche in Prag (Czech Space Week) sprach Präsident Petr Pavel am Montag über das Potenzial internationaler Zusammenarbeit, das in Weltraumaktivitäten liege. Ein tschechischer Astronaut soll bis spätestens 2026 mit einer Weltraummission betraut werden.
Die Tschechische Weltraumwoche (Czech Space Week) ist das größte Festival für Weltraumaktivitäten in Tschechien und findet in dieser Woche zum siebten Mal in Prag statt. Vertreter der Raumfahrtindustrie, Experten und Regierungsabgeordnete sprechen hier über die Fortschritte und Möglichkeiten der tschechischen Raumfahrt. Der tschechische Präsident nutzte die Eröffnung des Festivals, um auf den hohen Stellenwert der Weltraumtechnologie in fast allen Bereichen des menschlichen Lebens aufmerksam zu machen.
„Ich sehe eine große Perspektive“
Die Tschechische Weltraumwoche solle laut Pavel kosmische Aktivitäten greifbarer machen, die für viele Menschen in weiter Ferne liegen. Er sprach ebenfalls über das Hochwasser im vergangenen September, dessen Auswirkungen ohne die genauen Daten aus der Satellitenuntersuchung deutlich gravierender gewesen wären. Die Weltraumforschung ist in den Augen des Präsidenten ein Bereich mit hohem Mehrwert, zu dem Tschechien einiges beitragen wird. „Ich sehe eine große Perspektive“, erklärte er.
Allerdings brauche das Land mehr Studierende in technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen, um die wissenschaftlichen Teams und Unternehmen zu betreuen, die sich derzeit der Raumfahrtindustrie widmen. Nach Angaben des tschechischen Premierministers Petr Fiala (ODS) nehme die Beteiligung an Weltraumaktivitäten in Tschechien rasant zu. Im Juni waren es rund 150 tschechische Unternehmen, Start-ups und akademische Einrichtungen.
Tschechien schickt Astronauten ins All
Seit 2022 ist der tschechische Kampfpilot Aleš Svoboda Teil des Reserveteams des Weltraumprogramms der ESA (European Space Agency). Das Projekt soll zur Umsetzung des nationalen Projekts „Czech Journey to Space“ beitragen, das die Vernetzung von Unternehmen, Raumfahrtforschung und Bildung zum Ziel hat. Nach Vladimír Remko könnte Svoboda der zweite tschechische Astronaut im All sein. Bis 2026 will die tschechische Regierung den Astronauten mit einer konkreten Weltraummission betrauen. Jährlich investiert Tschechien mehr als 1,6 Milliarden Kronen (ca. 63 Millionen Euro) in die ESA. „Wir möchten einen möglichst großen Teil der Mittel für die Vorbereitung unseres Fluges, der tschechischen Mission, verwenden.“ Das teilte der tschechische Verkehrsminister Martin Kupka (ODS) bei der Eröffnung der Czech Space Week ebenfalls mit. Neben der ESA-Mission liegen aber auch Angebote privater Unternehmen vor, die den tschechischen Astronauten ins All schicken wollen.