Prags Bürgermeister Zdeněk Hřib befragt die Öffentlichkeit nach Ihrer Meinung bezüglich eines schwimmenden Beckens in der Moldau.
Der Prager Bürgermeister Zdeněk Hřib (Piraten) äußerte sich am Dienstagmorgen auf Twitter zu dem bereits seit längerer Zeit geplanten Projekt, ein schwimmendes Becken in der Moldau zu errichten. Hřibs Vorgängerin Adriana Krnáčová (ANO) hatte den Bau eines schwimmenden Beckens bereits 2017 angekündigt. Zur Umsetzung der Pläne ist es bis jetzt jedoch nie gekommen.
„Ich bin ein großer Fan von mutigen Projekten, die Prag in der Tschechischen Republik und in der ganzen Welt bekannt machen. Deshalb habe ich mich seit langem um Unterstützung durch EU-Gelder bemüht, um öffentliche Räume in der ganzen Stadt zu revitalisieren“, schrieb Hřib in seinem Tweet. Es sei bereits gelungen, 4 Milliarden CZK (ca. 163 Millionen Euro) an EU-Mitteln für dieses Vorhaben auszuhandeln, auch für Standorte außerhalb des Stadtzentrums.
Nun befragt er die Öffentlichkeit nach ihrer Meinung zum neuen Projekt. „Möchte Prag ein von Petr Janda/Brainwork entworfenes Floating Spa? Ich bin an Ihrer Meinung interessiert“, so Hřib in einem neuen Tweet. Weiter schreibt er: „Für mich selbst sage ich ja! Warum? Damit würde ein einmalig attraktiver Erholungsort direkt unter dem Vyšehrad-Felsen entstehen. Ein schöner Punkt im öffentlichen Raum am Ende der gesamten Povltavská-Promenade.“ Bisher rief Hřibs Tweet etwa 900 „Likes“ sowie eine kontroverse Debatte in den Kommentaren hervor.
Ein spannendes Konzept
Im vergangenen Jahr ernannte die renommierte Plattform Architizer das Projekt „Floating pool“ zum Sieger in der Kategorie „Sport und Freizeit: Nicht realisierte Sport- und Freizeiteinrichtungen“. Der tschechische Architekt Petr Janda entwarf die schwimmende Anlage zusammen mit einem Team weiterer Architektinnen und Architekten nach Vorbild eines Frachtschiffs. Nach Angaben seiner Firma sei das Ziel des Projekts, die Tradition der Flussbäder in Prag durch ein modernes schwimmendes Badeschiff, welches den heutigen Anforderungen entspricht, wiederherzustellen. Das Konzept sieht ein Oberdeck aus Holzlatten zum Liegen und Sitzen sowie ein Schwimmbecken mit verschiedene Tiefenstufen für unterschiedliche Schwimmarten, Aktivitäten und Benutzergruppen (mit einer maximalen Tiefe von 1,5 Meter) vor. Auf Höhe der Wasseroberfläche solle das Becken durch Rinnen in drei Bereiche unterteilt werden, welche sich durch unterschiedliche Wassertemperaturen unterscheiden und somit an verschiedene Bedürfnisse angepasst werden können. Das Becken sei für den Ganzjahresbetrieb konzipiert und solle zudem Bereiche für Kinder und Nichtschwimmer sowie auch einen Entspannungsbereich beinhalten, so Jandas Firma. Auf YouTube ist eine Video-Animation des geplanten Projekts zu sehen.