Die Karlsbrücke in Prag. Foto: Manuel Rommel

Ab Freitag, den 9. Juli, müssen Personen, die nicht vollständig geimpft sind oder eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden haben, unabhängig vom Land der Einreise einen Negativtest vorlegen und ein Einreise-Formular ausfüllen. Änderungen gibt es u.a. auch beim Gastronomie-Besuch. Grund ist die Ausbreitung der Delta-Variante.

Die tschechische Regierung passt mit Wirkung zum Freitag, den 9. Juli, die Einreiseregelungen an. Ab dann müssen Einreisende aus Deutschland einen negativen Antigen- (maximal 48 Stunden alt) oder PCR-Test (maximal 72 Stunden alt) vorweisen können und ein Einreise-Formular ausfüllen, sollten sie nicht seit mindestens 14 Tagen vollständig geimpft sein oder in den letzten sechs Monaten eine Corona-Infektion durchgemacht haben.

Die bisherige Regelung, nach der Einreisen aus Ländern der grünen Kategorie, zu denen unter anderem Deutschland gehört, ohne jegliche Beschränkungen möglich sind, entfällt ab nächstem Freitag. Gesundheitsminister Adam Vojtěch (parteilos, für ANO) erklärte am Donnerstagabend dazu: „Einreisende müssen sich dann testen lassen, egal aus welchem Land sie kommen.“ Auch die vor dem 22. Juni geltende Vorschrift, nach der vor mindestens 22 Tagen erstmals Geimpfte ebenfalls ohne Beschränkung einreisen konnten, kommt ab 9. Juli nicht mehr zum Tragen. Als Grund nannte Vojtěch die rasche Ausbreitung der deutlich ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus. Inzwischen liege der Anteil der Delta-Variante in Tschechien bei etwa 30 Prozent der registrierten Neuinfektionen. Experten zufolge schützt die erste Impfdosis nur zu 33 Prozent vor Delta.

Weiterhin gilt bei der Nutzung von Übernachtungsmöglichkeiten, beim Besuch der Innen- und Außengastronomie sowie bei der Inanspruchnahme weiterer körpernaher Dienstleistungen die „3G-Regel“: Geimpft, getestet oder genesen. Auch in diesen Bereichen reichen ab 9. Juli die 22 Tage nach der ersten Impfdosis nicht mehr aus. Gesundheitsminister Vojtěch zieht zudem in Erwägung, Gastronomie-Betreiber zur Nachweiskontrolle zu verpflichten. Bisher erfolgten nur vereinzelt Kontrollen durch die Polizei oder Gesundheitsämter.

Neben der Ausbreitung der Delta-Variante besorgt die tschechische Regierung vor allem die langsam wieder steigenden Infektionszahlen in der Hauptstadt Prag. Hier lag die 7-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei rund 25. Insgesamt bewegt sich das Infektionsgeschehen aber noch auf einem sehr niedrigen Niveau. In der gesamten Tschechischen Republik wurden am Donnerstag 164 Neuinfektionen verzeichnet, 70 mehr als am Donnerstag der vergangenen Woche. Die Inzidenz liegt aktuell in ganz Tschechien bei 8.

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