Tschechien entsendete am Montag Soldaten in die Slowakei, die dort eine multinationale Kampfgruppe der NATO anführen werden. Damit reagiert das Verteidigungsbündnis auf die Bedrohung durch Russlands Angriffskrieg.

Am Montagmorgen brachen hunderte tschechische Soldaten in ihr Nachbarland auf. Rund 400 Soldaten der tschechischen Armee dienen somit in der Kampfgruppe in dem Nachbarland zur Ukraine, welche eine Truppenstärke von insgesamt bis zu 2.100 Mann umfassen soll. Tschechien entsendete Mitglieder des 43. Luftlanderegiments aus Chrudim, Soldaten des 73. Panzerbataillons und Spezialisten für elektronische Kriegsführung, zudem schickte die Armee unbemannte Fahrzeuge in die Slowakei. Das tschechische Kontingent aus 400 Soldaten umfasst den Kommandanten, die Einheiten der Militärpolizei und die Kampf- und Logistikunterstützungseinheiten.

Die NATO-Mission in der Slowakei wird von Tschechien angeführt, in der multinationalen Kampfgruppe befinden sich auch Soldaten aus Deutschland. Sie wird außerdem von Einheiten aus der Slowakei, Polen, Slowenien, der USA und den Niederlanden unterstützt. Ein Fokus soll dabei auf der Kontrolle und Verteidigung des Luftraumes liegen. Die Mission ist Teil der allgemeinen Stärkung der NATO-Ostflanke, die ihre Präsenz an der Grenze zur Ukraine, von Bulgarien bis nach Estland, ausbaut. Grund hierfür ist die schlechtere Sicherheitslage durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Das tschechische Parlament beschloss vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine bereits im März, dass Tschechien bis zu 650 Soldaten in die Slowakei entsenden darf. Dieses Mandat umfasst auch 50 Mitglieder von Logistikeinheiten, die vor Ort ein humanitäres Zentrum für ukrainische Flüchtlinge betreiben.

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