Die Bahnverbindung zwischen Prag und München soll ausgebaut werden. Darauf haben sich der tschechische Verkehrsminister und sein bayerischer Amtskollege verständigt. 2031 könnten die ersten neuen Züge fahren.

Bayern und Tschechien planen gemeinsam eine moderne, komfortablere Zugverbindung zwischen München und Prag. Neue Fahrzeuge sollen ab Ende 2031 auf der Strecke eingesetzt werden. Grundlage ist eine gemeinsame Ausschreibung, die zum Jahreswechsel 2025/26 startet. Der rund 440 Kilometer langen Bahnstrecke zwischen München und Prag steht in den kommenden Jahren eine umfassende Modernisierung bevor. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) und sein tschechischer Amtskollege Martin Kupka (ODS) kündigten am 13. August 2025 in Prag an, dass die Bahnverbindung ab Ende 2031 neuen Komfort, Zuverlässigkeit und einen qualitativ hochwertigen Service bieten solle. Dazu wird noch Ende dieses Jahres eine gemeinsame Ausschreibung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und des tschechischen Verkehrsministeriums veröffentlicht. Es handelt sich bereits um den zweiten Versuch, die Verbindung neu zu vergeben. Der erste Anlauf mit einem Start für 2028 war mangels akzeptabler Angebote gescheitert.

Bayern und Tschechien treiben Bahnausbau voran

Die neue Ausschreibung „RE/Ex36“ soll gegenüber dem ersten Verfahren kosteneffizienter gestaltet werden – unter anderem durch angepasste Bewertungsverfahren und geringeren Personalaufwand. Die Vergabeentscheidung wird frühestens im ersten Halbjahr 2027 erwartet. Die Vertragslaufzeit ist von Dezember 2031 bis 2046 angesetzt. In der Übergangszeit, von 2028 bis 2031, sollen auf der Strecke Gebrauchtfahrzeuge zum Einsatz kommen. Auf bayerischer Seite ist die Länderbahn, auf tschechischer Seite sind die Tschechischen Bahnen (České dráhy) für den Betrieb der Strecke zwischen Prag und München verantwortlich. Bei ihrem Treffen betonten Bernreiter und Kupka die Bedeutung der Verkehrsachse: „Die Direktverbindung zwischen München und Prag ist das Rückgrat des bayerisch-tschechischen Zugverkehrs“, so der bayerische Verkehrsminister. Kupka ergänzte: „Diese gemeinsame Initiative mit Bayern ist ein wichtiger Schritt, um den Schienenverkehr zur bevorzugten Wahl für alle Reisenden auf dieser wichtigen Strecke zu machen.“

Ausbau der Bahnverbindung Prag – München mit EU-Geldern?

Die Verbindung gilt bereits heute als eine der technisch komplexesten Bahnlinien in Europa. Grund sind unter anderem nicht-elektrifizierte Abschnitte und unterschiedliche Stromsysteme bei Passagen mit Oberleitung. Mit dem Hochgeschwindigkeitsausbau in Tschechien wird die Strecke noch anspruchsvoller. Daher wollen Bernreiter und Kupka künftig auch auf EU-Ebene für Unterstützung werben, um die Linie als zentrale europäische Verbindung weiter auszubauen.

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