Um die Freiheitsstatue, den Eiffelturm oder die ägyptischen Pyramiden zu sehen, muss man gar nicht so weit reisen: nur bis nach Pustewny in den Mährisch-Schlesischen Beskiden. Dort beeindrucken phantasievolle Eisskulpturen in einem wahren Winterwunderland die Besucher. Außerdem in den Kulturtipps: die schönsten tschechischen Bücher 2018, geheimnisvolle Bilder Michaël Borremans in der Prager Galerie Rudolfinum und die Taufe des neuen Albums von Beata Hlavenková.
Eisskulpturen in Pustevny
Wer die Gemeinde Pustewny (Pustevny) in den Mährisch-Schlesischen Beskiden bis zum 26. Januar besucht, kann außer den dortigen Naturschönheiten und der „Volksarchitektur“ von Dušan Jurkovič etwa den Eiffelturm, die Freiheitsstatue oder ägyptische Pyramiden besichtigen. Es sind nur einige Beispiele der Eisskulpturen, die zehn begeisterte tschechische und slowakische Schnitzer im Rahmen des traditionellen Festivals „Das Eis-Pustewny 2020“ („Ledové Pustevny 2020“) mit ihren Sägen und Meißeln aus 40 Tonnen Eis gestalteten. Diese wunderbaren Objekte aus Eis werden nicht selten farbig belichtet und sind in zwei Großzelten installiert. Da das Motto des diesjährigen 21. Eisfestes „Von Pustewny in die Welt“ lautet, findet man in dem ersten Zelt bekannte Bauten aus fünf Kontinenten, während das zweite einen Eis-Zoo mit verschiedenen Tiergestalten beherbergt, wie beispielsweise einen chinesischen Drachen, einen Eisbären oder Pinguine. Im Rahmen des Festivals findet am Wochenende vom 18. bis 19. Januar jeweils von 10 bis 15 Uhr ein Begleitprogramm für Kinder und Erwachsene statt. Der Eintritt ist während der Werktage frei und kostet am Wochenende 50 Kronen (etwa 2 Euro).
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Die schönsten tschechischen Bücher 2018
Die Mährische Galerie in Brünn (Moravská galerie v Brně) erfreut alle Leseratten. Denn sie zeigt, wie bereits traditionell im Pražák-Palác (Pražákův palác), am Dienstag, den 21. Januar, „Die schönsten tschechischen Bücher 2018“. Die Ausstellungsbesucher bekommen mehr als drei Dutzende Titel zu sehen, die eine internationale Jury im 54. Jahrgang des Wettbewerbs um „das schönste tschechische Buch“ nominierte und mit einem Preis auszeichnete. Die rund 280 zum Wettbewerb angemeldeten Publikationen haben in sieben Kategorien gewetteifert. Eine unantastbare Stellung im Bereich der Kinderliteratur verteidigte erneut der erfolgreiche Prager Familienverlag Baobab mit gleich drei ausgezeichneten Titeln. Den ersten Preis in der Kategorie der Bildenden Kunst gewann der zweisprachige, visuell äußerst attraktive Fotoband „Wurzeln, Äste, Ranken“ („Kořeny, větve, šlahouny“) mit dem Kommentar des tschechischen Künstlers EPOS 257, das zur gleichnamigen Ausstellung in der Trafo-Gallery Prague herausgegeben wurde. Alle nominierten und ausgezeichneten Bücher wurden in der neuen Galerie der Organisation Czechdesign sowie auf Buchmessen im Ausland vorgestellt. Zur Bücherschau „Die schönsten tschechischen Bücher 2018“ erscheint auch ein Katalog.
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„The Duck“ in der Galerie
Die Galerie Rudolfinum in Prag eröffnet am Mittwoch, den 22. Januar die Ausstellung „The Duck“ des in Gent lebenden und wirkenden Belgiers Michaël Borremans (1963), der als ein Star der jungen figurativen Malerei bezeichnet wird. Seine realistischen Bilder wirken düster und rätselhaft, sie sind präzise mit zurückhaltenden Farben gemalt. Borremans stellt in seinen Bildern einzelne Menschen oder kleinere Gruppen dar, die mit einer betonten Gestik handeln. Dabei bleibt dem Betrachter weiterhin verborgen, was genau sie tun. „Ich erzähle keine Geschichten, sondern zeige Wirklichkeit aus einer vieldeutigen, befremdlichen Perspektive. Das ergreift den Betrachter in nicht immer angenehmer Weise,“ sagte Borreman über sein Werk. Der Kurator der Ausstellung Petr Nedoma, Leiter der Galerie Rudolfinum, hebt an Borremans Bildern einen stark unberuhigenden psychologischen Moment: „Obwohl seine Bildthemen häufig mit latent anwesender Gewalt verbunden sind, ragen mit einer ungewöhnlichen Schönheit ihrer Darbietung heraus“, sagt Nedoma über Borremans eigensinnige Welt. Seit 2005 widmet sich Borremans dem Film und Videoart. Der Eintritt zur Ausstellung „The Duck“, die bis zum 12. April zu sehen sein wird, ist frei.
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Träume im Palast Akropolis
Am Donnerstag, den 23. Februar, wird im Palast Akropolis (Palác Akropolis) die tschechische Musikerin Beata Hlavenková (1978) ihr Album feierlich „taufen“. Es ist eine Premiere der Pianistin und Komponistin, denn zum ersten Mal stellt sie sich als Sängerin vor. Auf dem Album mit dem poetischen Titel „Sně“ (etwa „Träume“), das Dichtung und Träume thematisiert, vertonte Beata Gedichte ihrer Lieblingsdichter, darunter Bohuslav Reynek und Petr Borkovec. Zu zwei Liedern schrieb sie eigene Texte, zu den anderen Autoren der Texte gehören Martin Vedej und Dorota Barová. Für die musikalische Begleitung sorgt Oskar Török mit Trompete, Schlagzeug, Percussions und Gesang. Mit ihrem neuen Album verlässt Beata Hlavenková den Jazz und wendet sich der gegenwärtigen Liedermacherei zu, wobei sie jedoch ihre charakteristische Musikhandschrift beibehält. „Es hat mich schon immer fasziniert, dem Text eine bestimmte Melodie zuzuordnen, der Text ist der Träger von Emotion, Rhythmus und harmonischer Stimmung. Im Gegenteil liegt es mir fern, Worte in eine bereits fertige Melodie zu legen“, verrät die Musikerin über den Vorgang bei Vertonung der Lieder. Die „Taufe“ des Albums im Palast Akropolis beginnt um 19.30 Uhr.
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