Das Hultschiner Museum zeigt bis zum 2. Februar 2022 die bisher größte Ausstellung zum Werk und Leben des Hultschiner Malers Johannes Bochenek.
Anlässlich des 190. Geburtstags des gebürtigen Hultschiners Johannes Bochenek, organisierte das Hultschiner Museum eine ihm gewidmete Ausstellung. Diese erzählt von seinem Leben und seiner Arbeit.
Ausgangspunkt für seine Werke war die Stilrichtung der nazarenischen Kunst. Diese gilt als eine romantisch-religiöse Kunstrichtung, die die katholische Kirche in den Vordergrund stellte. Johannes Bochenek war selbst katholisch. In dieser Ausstellung gibt es neben seinen Altarbildern auch viele Porträts von Geistlichen zu entdecken. Die meisten Bilder stammen aus den lokalen Pfarreien, jedoch gibt es auch einige, die extra aus Polen ausgeliehen wurden. Die Ausstellung ist die bisher größte Exposition von Bocheneks Werken, obwohl nicht alle Bilder im Original ausgestellt sind. Dr. Jiří Jung vom Lehrstuhl für Kunstgeschichte und kulturelle Erbschaft der Universität Ostrava übernahm die Vorbereitung.
Wer war Johannes Bochenek?
Als drittes von acht Kindern kam der Künstler 1831 in Hultschin (Hlučín) zur Welt. Zunächst lernte er das Tischlerhandwerk, doch nebenbei verkaufte er schon als Jugendlicher eigene Bilder. Der Hultschiner Bildhauer Johannes Janda sah sein Talent und überzeugte ihn, seinen Beruf aufzugeben und in die Berliner Kunstakademie einzutreten. Nach seinem Studium lernte Bochenek Peter von Cornelius, einen der Hauptvertreter des Nazarener-Stils, in Italien kennen. 1861 kehrte er nach Berlin zurück und heiratete Agnes von Rolland. Bochenek war als Porträtmaler tätig und bekam durch seine religiöse Malerei viele Aufträge für Altargemälde, vor allem aus Schlesien und Ratibor. In seinen letzten Lebensjahren verbrachte er die Sommer in seiner Heimat, bis er 1909 in Berlin starb.
Die Ausstellung läuft vom 15. Oktober 2021 bis zum 2. Februar 2022.