Das berühmte Café Slavia ist wiedereröffnet und startet mit einer Reihe von kulturellen Veranstaltungen. Den Beginn macht ein Gedenkabend zu Ehren des 120. Geburtstags von Jaroslav Seifert.

Das Café Slavia öffnet seine Tore für die Öffentlichkeit, nachdem es etwa ein Jahr lang renoviert wurde und deshalb geschlossen war. Seit Mittwoch ist es wieder möglich, sich in die Vergangenheit des fast 140 Jahre alten Cafés entführen zu lassen und bei einer Tasse Kaffee oder Tee diese besondere Stimmung aufzusaugen.

Neben der Neueröffnung gibt es kulturelle Veranstaltungen zu Persönlichkeiten, die einst das berühmte Café besuchten. Das erste Event ist ein Gedenkabend zum 120. Geburtstag von Jaroslav Seifert in Verbindung mit dem 26. Jahresfest der Poesie. Dieser findet am Donnerstag, den 23. September, um 18 Uhr im Café Slavia statt. Auf dem Programm steht ein Vortrag zur Geschichte seiner Person, Lesungen mehrerer Gedichte mit musikalischer Begleitung.

Seifert war einer der wichtigsten Dichter des Poetismus. 1984 erhielt er den Literaturnobelpreis und war somit der erste und ist bis jetzt auch der einzige Tscheche mit dieser Auszeichnung.

erste und ist bis jetzt auch der einzige Tscheche mit dieser Auszeichnung. Jaroslaf Seifert, 1981. Foto: Hana Hamplová, Jaroslav Seifert 1981 foto Hana Hamplová,

Jaroslaf Seifert, 1981. Foto: Hana Hamplová, Jaroslav Seifert 1981 foto Hana Hamplová, CC BY-SA 3.0

 

Die bedeutendsten tschechischen Persönlichkeiten unter einem Dach

Anfang der 1980er Jahre übernahm der Geschäftsmann Václav Zoufalý das Erdgeschoss des Palais Lažanský (Palác Lažanských) und entschloss sich, dort ein Luxus-Café zu bauen. Sein Ziel war es, einen modernen und einladenden Ort zu schaffen, der eine gehobene Klientel ansprechen sollte. Die Eröffnung des Café Slavia folgte 1884. Die unmittelbare Nähe zum Nationaltheater führte dazu, dass viele Schauspieler und Theaterbesucher hier ihre Freizeit verbrachten.

Nach Umbauten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sah das Café Slavia so aus, wie wir es heute kennen: im Art-déco-Stil, mit Marmor und Holz an den Wänden, vielen Spiegeln und den typischen runden Tischen.

Unter dem bekannten Gemälde „Der Absinthtrinker“ von Viktor Oliva trafen sich im Café viele bedeutende tschechische Persönlichkeiten. Darunter Musiker, Schauspieler und Schriftsteller. Persönlichkeiten wie Antonín Dvořák, Karel Hugo Hilar oder Jiří Voskovec kamen beispielsweise gerne hierher. Auch Egon Erwin Kisch und Lenka Reinerová besuchten das Café des Öfteren.

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