Der international renommierte Jiří Fajt kommt an die Kunstsammlung in Dresden. Foto: SKD

Der bekannte Prager Kunsthistoriker übernimmt die Leitung der Abteilung für Internationale Angelegenheiten an der Staatlichen Kunstsammlung in Dresden.

Als Generaldirektor der Nationalgalerie in Prag sorgte Jiří Fajt für großes Aufsehen. Monatelang bestimmte seine Amtsenthebung durch den Kulturminister die tschechischen Nachrichten und die internationale Kunst- und Kulturszene. Aus dem Amt entlassen wurde er nach Vorwürfen der falschen Wirtschaftsführung, es kam zu Protestreaktionen aus der ganzen Welt. Die Vorwürfe erwiesen sich laut der Polizei als grundlos und der nachfolgende Minister Lubomír Zaorálek (ČSSD) entschuldigte sich im Namen der Tschechischen Republik bei dem ehemaligen Generaldirektor.

Nach seiner Entlassung 2019 leitete er die Prager Außenstelle des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), nun kommt er nach Dresden. Jiří Fajt ist international breit vernetzt und verfügt über eine große wissenschaftliche Expertise. „Auf publikumswirksame Formate sowie die Stärkung des internationalen Netzwerks der Staatlichen Kunstsammlung in Dresden, vor allem im Bereich Ostmitteleuropa, möchte ich einen besonderen Schwerpunkt meiner Tätigkeit in Sachsen legen“, erklärt der zukünftige Leiter für internationale Angelegenheiten. Die Staatliche Kunstsammlung in Dresden (SKD) könnte also in Zukunft von der Mitarbeit des breit vernetzten tschechisch-deutschen Kunsthistorikers profitieren und ihre internationale Perspektive nach Mittel- und Osteuropa weiter schärfen.

SKD: Dresden profitiert von seinem reichen Erfahrungsschatz

Bereits vor seiner Zeit in Dresden konnte Jiří Fajt Erfahrungen in der sächsisch-tschechischen Zusammenarbeit sammeln. „Das nachbarschaftliche Verhältnis zwischen Sachsen und Tschechien hat während meiner Prager Zeit ganz wunderbare Kooperationsprojekte, die ich mit den Kolleginnen und Kollegen der SKD initiierte, hervorgebracht“, erinnert sich der ehemalige Generaldirektor der Nationalgalerie.

Die Erfahrung seiner erfolgreichen Arbeit in Prag soll nun auch die Dresdner Kunst- und Kulturlandschaft bereichern. Insbesondere sei es ihm damals laut der Staatlichen Kunstsammlung Dresden gelungen, die jüngeren Generationen zu begeistern. Dies gelang über beliebte Formate wie die Grand Openings im Messepalast in Prag. Auch seine Ausrichtung hin zu moderner und zeitgenössischer Kunst, das Verhandeln von gesellschaftsrelevanten Themen und die Verbindung mit der klassischen Kunstgeschichte beschreibt die Staatliche Kunstsammlung Dresden als wegweisend für die Institution Museum im 21. Jahrhundert.

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