René Levínský, Jahrgang 1970, forscht am Zentrum für Wirtschaftsforschung CERGE-EI zu Spieltheorie, Verhaltensökonomie und politischer Ökonomie. Der Mathematiker und Ökonom berät die Regierung bei der Bewältigung der COVID19- Pandemie. Foto: Archiv A Studio Rubin/Lenka Glisníková

Der Mathematiker und Ökonom René Levínský über Fehler in Tschechiens Epidemie-Politik, welche Lehren daraus gezogen werden müssen, warum Tschechien die Grenze nicht schließen wird und warum das Land früher lockern kann als Deutschland. Außerdem klärt er einen Irrtum über eine typisch tschechische Eigenschaft auf.

LE Tschechien gehörte in der Corona-Pandemie zu den am härtesten betroffenen Ländern Europas. Besonders im Januar und Februar war die Situation dramatisch. Die Zahlen stiegen, obwohl sich das Land in einem harten Lockdown befand. Anfang März war der Höhepunkt erreicht und die Zahlen begannen zu sinken. Inzwischen ist die Lage sogar besser als in Deutschland. Die Wocheninzidenz bewegt sich weit unter 100 und das, obwohl es bereits zu ersten Lockerungen kam. Wie ist das möglich?

Wir haben einen hohen Grad an Durchseuchungerreicht. Offiziell sind 1,6 Millionen Menschen von COVID-19 genesen. Lautunseren Modellen müssten es aber bereits zwei bis dreimal so viele sein. Wir haben eine Übersterblichkeit von 35.000 Menschen. Nehmen wir die übliche Sterberate von 0,5 bis 1 Prozent, dann müssten es vielmehr Menschen sein, die von COVID genesen sind. Wir gehen deshalb von einer Dunkelziffer von 1,5 bis 3 Millionen aus. Rechnen wir die rund drei Millionen hinzu, die bereits die erste Impfung bekommen haben, kommen wir auf einen Immunisierungsgrad von etwas über 50 Prozent der Bevölkerung. Das hat Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen.

LE Wie kommt es zu dieser hohen Dunkelziffer?

Wir beobachten die Epidemie auf verschiedenen Ebenen. Die Fälle, die täglich gemeldet werden, sind nur ein Teil. Dann haben wir die Zahl der Menschen in den Krankenhäusern und am Ende sehen wir die Todesfälle. Wenn wir das alles in ein Modell geben, muss es miteinander korrespondieren. Aus diesen verschiedenen Zahlen kommen wir zu dem Ergebnis, dass die Dunkelziffer höher sein muss. Ich kann diese Zahl nicht beweisen.

 

 

 

Das komplette Interview lesen Sie in der aktuellen Mai-Ausgabe des LandesEcho.

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