Die Witwe des tschechisch-französischen Schriftstellers Milan Kundera ist am vergangenen Samstag in „Le Touquet“, in Frankreich verstorben. Über ihren Tod informierte die Mährische Landesbibliothek.
Věra Kundera wurde als Radio- und Fernsehredakteurin in der Tschechoslowakei berühmt. Bis zuletzt verwaltete sie das literarische Vermächtnis ihres Ehemanns. Nun ist Věra Kundera im Alter von 89 Jahren verstorben. Sie starb im französischen Ort „Le Touquet“. Die Urnen von Věra Kundera und ihrem Ehemann, dem 2023 verstorbene Schriftsteller Milan Kundera, werden nach Brünn überführt.
Letzte Ruhe in Brünn
In Brünn, dem Geburstort von Milan Kundera, findet das Ehepaar seine letzte Ruhe. Unter dem kommunistischen Regime flieht der Schriftsteller aus seiner Heimat. Auch nach dem Sturz des kommunistischen Regimes, sollte Milan Kundera nie mehr nach Brünn zurückkehren. Die Beisetzung in Brünn, trage dem letzten Wunsch des Ehepaares Rechnung. Das betont der tschechische Botschafter in Frankreich, Michal Fleischmann, gegenüber CT24: „Der letzte Wunsch von Milan Kundera und Věra Kundera ist es, ihre Urnen nach Brünn zu überführen“.
Wirken im Hintergrund
Neben den Urnen, werden auch Dokumente und Bücher aus dem Archiv des Ehepaares nach Brünn gebracht: Sie sollen in der Milan-Kundera-Bibliothek aufbewahrt werden. Die Eröffnung der Bibliothek zu Ehren ihres Mannes, gehörte zu einem der letzten Projekte von Věra Kundera. Schon zu dessen Lebzeiten hatte sich Věra Kundera für das Erbe ihres Mannes eingesetzt, erzählt Michal Fleischmann weiter: „Die Milan-Kundera-Bibliothek in Brünn ist ihr Werk. Die Tschechische Republik verliert mit Věra Kundera eine große Persönlichkeit, die das Werk von Milan Kundera mit ihrer Kenntnis der Weltliteratur und der Welt begleitet und inspiriert hat. Wir werden ihr Andenken in Ehren halten“.