Ab dem Sommer bietet das Begegnungszentrum in Reichenberg (Liberec) den Besuchern die Möglichkeit, das Isergebirge (Jizerské hory) zu genießen und dabei ihre Kreativität unter Beweis zu stellen. Denn die Erneuerung von Haus und Garten soll unter Beteiligung der deutschen Minderheit entstehen.
Jeder kann helfen und Hand anlegen: Das Zentrum der deutschen Minderheit unter dem Jeschken (Ještěd) setzt bei seiner Renovierung auf das Mitmachen. Die Besucher können sich in die Erneuerungsplanung einbringen und bei der Umsetzung mitmachen. Gebraucht werden nicht nur Spenden, sondern vor allem Helfer aller Handwerksberufe, insbesondere für die Gartenarbeiten.
Perspektiven für die deutsche Minderheit
Das gemeinsame Schaffen soll der deutschen Minderheit helfen, das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu stärken und sich selbst neu zu erfinden. „Gerade jetzt befinden sich viele Vereine und Organisationen in der Phase des Generationswechsels, einer Zeit, in der sich viele Menschen selbst wiederfinden. Unmittelbar nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden nach und nach Vereine der deutschen Minderheit gegründet. Heute, mehr als ein Vierteljahrhundert später, müssen wir uns neu orientieren und an die Zeit anpassen“, meint der gegenwärtige Präsident der Landesversammlung Martin Dzingel.
Günstige Unterbringung
In den letzten 20 Jahren wurden am Begegnungszentrum nur wenig Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Alle Räume benötigen Reparaturen, die Möbel sind zum Teil beschädigt und müssen erneuert werden. Im Garten wird ein Spielplatz mit Erholungszonen gebaut, im Haus sollen drei gemütliche Gästezimmer entstehen. „Wobei wir vor allem daran denken, den Gäste zu ermöglichen, mit wenig finanziellen Mitteln untergebracht zu werden“, erklärt Erwin Scholz, Gründer des Reichenberger Begegnungszentrums und ehemaliger Präsident der Landesversammlung.
Sprachkurse und Kinderfreizeiten
Seit dem Jahr 2020 wird mithilfe von Fördermitteln des Bundesministeriums des Innern (BMI) und mit der Unterstützung der Landesversammlung die Nutzung des Begegnungszentrums verbessert. „Es geht darum, einige Räume für Mehrzweckbegegnungen umzubauen. Dort planen wir Lesungen, Sprachkurse und Workshops“, sagt Scholz. Zudem wird das Haus von der Stadt Reichenberg, der das Gebäude gehört, als Wahllokal genutzt.
Gemeinsam mit der städtischen Gesellschaft „Elset“ sollen während der Ferien im Begegnungszentrum Kinderfreizeiten veranstaltet werden. „Elset“-Direktor Michal Buzek verrät: „Neue Anmeldungen für die Freizeiten bekommen wir jetzt jeden Tag.“