Uxmal, Sisal, Nopal… Was sich hinter diesen exotischen Begriffen verbirgt, konnten Interessierte Ende Mai bei einem Bildervortrag von Irene Novák im Haus der nationalen Minderheiten in Prag erfahren, zu dem der Kulturverband einlud. Im März 2021 war Novák mehrere Wochen in Mexiko unterwegs und hielt ihre Reise fotografisch fest.
Reisen in ferne und exotische Länder, eine fremde Kultur und fremdes Essen entdecken, in die Geschichte eines Landes eintauchen: All das geht seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht, oder zumindest nicht so einfach. Doch ein klein wenig Urlaubsgefühl und Abenteuerlust dürfte bei den etwa 15 Gästen eines Bildervortrags von Irene Novák aufgekommen sein. Etwa drei Wochen war Novák, bis 2019 Vorsitzende des Kulturverbands, mit einer Freundin in Mexiko unterwegs. Anlass für die Reise über den Atlantik war unter anderem der Besuch eines vor 13 Jahren ausgewandeten Freundes. Los ging es mit einem Flug aus Prag über Amsterdam nach Mexiko-Stadt. Von dort führte sie die Reise u. a. zur Stadt Mérida und zu verschiedenen Orten auf der Halbinsel Yucatán sowie entlang der Ostküste Mexikos bis zur US-amerikanischen Grenze. Ihre Erlebnisse und Eindrücke hielt Novák in Hunderten Fotos fest.
Die zahlreichen Pyramiden und Maya-Stätten gehörten zu Nováks Reisezielen. Foto: Isabella Heller
Auf den Spuren der Maya
Zu den Orten, die Novák auf ihrer Reise besuchte, gehörten viele Ziele, die sich auch in den bekannten Touristenführern finden dürften: das Frida-Kahlo-Museum in Mexiko-Stadt, Mangroven-Wälder und Flamingo-Kolonien auf der Halbinsel Yucatán oder die alten Stätten und Pyramiden der Maya aus der Zeit vor der spanischen Eroberung durch Konquistador Hernán Cortés zu Beginn des 16. Jahrhunderts. „Pyramiden gibt es auf Yucatán unzählige, viele wurden wahrscheinlich noch gar nicht entdeckt“, weiß Novák zu berichten. Sie besuchte u. a. die Stätten in Uxmal und Izamal, aber auch Chichén Itzá, eine der bedeutendsten historischen Maya-Stätten. Einige der Pyramiden konnten aber aufgrund von Corona-Beschränkungen nicht bestiegen werden.
Irene Novák zeigte sich während des Vortrags als aufmerksame Beobachterin und dokumentierte mit ihren Fotos die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Tschechien und Mexiko, aber auch die Unterschiede zwischen den Menschen und Kulturen. Letzteres zeigt sich vor allem beim Essen, was unter den Gästen des Bildervortrags große Faszination auslöste. „Hat das denn geschmeckt?“, ertönte immer wieder die Frage aus dem Publikum, als exotisch anmutende Gerichte auf der Beamer-Leinwand auftauchten. Zu einer der kulinarischen Spezialitäten in Mexiko gehört z. B. „Nopal“, eine Kaktusart, die in Mexiko nahezu überall angebaut wird. „Die Mexikaner essen unheimlich viel Fleisch“, stellte Novák außerdem fest.
Verstärkung für den Kulturverband
„Während der Reise haben wir zwar über 1000 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt, aber trotzdem nur einen kleinen Teil des Landes gesehen“, erzählt Novák. Nichtsdestotrotz konnten die Gäste des Vortrags einen umfassenden Eindruck von dem mittelamerikanischen Land gewinnen, welches so groß ist, dass Deutschland gleich sechs Mal darin Platz fände.
Da der Bildervortrag die erste Veranstaltung des Kulturverbands nach Ausbruch der Corona-Pandemie vor über einem Jahr war, nutzte der Vorsitzende Jiří Vidím die Gelegenheit, ein neues Mitglied vorzustellen. Der 28-jährige Wilhelm Simeon aus Eger (Cheb) verstärkt seit einiger Zeit als jüngstes Mitglied die Reihen des Kulturverbands.
Der Vorsitzende des Kulturverbands, Jiří Vidím, stellt Wilhelm Simeon (rechts) als neues Mitglied vor. Foto: Isabella Heller