Mit den Corona-Hilfen des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds erweitert die BOHEMIA Troppau drei ihrer Projekte.

Die Corona-Maßnahmen belasten einzelne Leute und Institutionen sehr unterschiedlich. Am schwierigsten haben es die Branchen mit Tätigkeitsverbot, etwa die Fitnessbranche oder die Gastronomie. Dazwischen liegen Bereiche, die zwar wirken können, aber in der Tat sehr eingeschränkt sind. Dazu zählt auch BOHEMIA Troppau.

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds ist sich der Probleme bewusst und hat ein Hilfsprogramm ausgeschrieben. Dieses soll die Einnahmenlücke schließen und die Organisation von gewöhnlichen sowie von Alternativprojekten möglich machen. Dank diesem Programm haben wir versucht, unter dem Titel „Bautzen, Braunau, Bärnwald“ drei unserer Projekte im Laufe des Sommers 2020 zu erweitern.

Das erste („Bautzen“) ist der vierte Jahrgang des Troppauer Wettbewerbs „Witzige Texte“. Dabei füllen tschechische Schüler leere Sprechblasen eines Cartoons auf Deutsch aus. Im Jahr 2020 nahmen erstmals auch Schüler aus Deutschland an dem Projekt teil. Das gemeinsame deutsch-tschechische Abschlussprogramm in Prag musste abgesagt werden. Weitere Schulen zur Kooperation haben wir in Nordostböhmen (Trautenau, Braunau) und durch die die sorbische Dachorganisation Domowina in der Lausitz gesucht, welche wir 2021 einbinden können. In diesem Jahr soll das Projekt aber vollständig online stattfinden.

Das zweite Projekt heißt „Deutschsprachige Wochenenden für Mütter mit Kindern“. Bei diesem Projekt zur Stärkung der deutschen Sprache verbringt eine Deutschlehrerin mit einigen Müttern und deren Kindern ein spielerisches Wochenende auf Deutsch in der Natur. Hoffend, dass 2021 wieder normale Bedingungen bieten wird, haben wir das Treffen der deutschen Mütter aus dem Umkreis von sechs Grundschulen in der Lausitz in der Domowina vorbesprochen.

Das dritte geförderte Projekt („Bärnwald“) betrifft die Absicht, eine Wanderung aus dem in Polen liegenden Habelschwerdt (Bystrzyca Kłodzka) nach Bärnwald (Neratov) in Böhmen zu veranstalten. Bärnwald, heute ein Ortsteil von Batzdorf im Adlergebirge (Bartošovice v Orlických horách) ist heute wieder ein berühmter Wallfahrtsort an der Grenze. Unsere Wanderung, die ursprünglich schon im Herbst 2020 geplant war, soll an den Treck der ersten deutschen Siedler Anfang des 16. Jahrhunderts erinnern. In Bärnwald hatten wir bereits Planungsgespräche durchgeführt, aufgrund der erneuten Einschränkungen an der tschechisch-polnischen Grenze ab dem Herbst mussten wir das Projekt allerdings auf 2021 verschieben. In der letzten Zeit sind im Internet auch einige virtuelle Wanderungen erschienen (z. B. entlang des Hadrianswalls). Ob es überlegenswert ist, so etwas auch in unserem Grenzgebiet anzubieten? Wenn ja, bedarf es jedoch jede Menge Programmierarbeit.

Die Projektmittel haben auch dazu gedient, unsere Einnahmenlücke zu schließen, sodass wir unsere Löhne nicht senken mussten. Rückblickend waren wir etwas zu optimistisch und man wird sich im Jahr 2021 deutlich mehr auf Online-Projekte einstellen müssen.

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