Am Montag eröffnete im Haus der nationalen Minderheiten in Prag eine Ausstellung über ausgewählte deutsche Brünner Persönlichkeiten aus sechs Jahrhunderten. Bis 29. April können sich Besucher über bekannte und weniger bekannte Biographien sowie über die Geschichte der heutigen mährischen Metropole informieren.

Der Schriftsteller Robert Musil, die Frauenrechtlerin Ottilie Bondy oder der Baumeister Anton Pilgram. Sie sind nur drei der insgesamt elf Brünner Persönlichkeiten deutscher Herkunft, deren Biographien seit Montag in einer Ausstellung des Kulturverbands in Kooperation mit dem Brünner Heimatverband BRUNA, dem Sudetendeutschen Büro in Prag und der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen im Haus der nationalen Minderheiten in Prag gezeigt wird. Am Montagnachmittag feierte die Ausstellung, die u.a. bereits im vergangenen Jahr beim Sudetendeutschen Tag in Regensburg gezeigt wurde, mit einer Vernissage ihre offizielle Eröffnung.

Nach einigen Grußworten von Radek Novák, Vorsitzender des Kulturverbands, Peter Barton vom Sudetendeutschen Büro und Marcel Ladka vom tschechischen Umweltministerium, gab der Bundesvorsitzende der BRUNA, Rudolf Landrock, einen Überblick über die deutsche Geschichte der Stadt Brünn. Die heutige mährische Metropole war über Jahrhunderte bis zu den großen Umbrüchen im 20. Jahrhundert deutsch geprägt. Einst ein bedeutender Fürstensitz in der Markgrafschaft Mähren, entwickelte sich Brünn über die Jahrhunderte als ein wichtiges wirtschaftliches Zentrum, in dem auch Kultur und Wissenschaft florierten.

Radek Novák (links) und Rudolf Landrock. Foto: Eliška Kordová
Radek Novák (links) und Rudolf Landrock. Foto: Eliška Kordová

Zwölf Biographien deutscher Brünner Persönlichkeiten

Auf insgesamt 16 Tafeln können sich die Besucherinnen und Besucher über das Leben und Wirken einstiger Brünner sowie über die Geschichte der Stadt informieren. Ausgearbeitet hat die zweisprachige deutsch-tschechische Ausstellung die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen. „Wir haben versucht, verschiedene Gruppen zu erfassen, die Wirtschaft, Kirche, Wissenschaft, Kunst, Musik und Malerei. In dem Sinne haben wir zwölf Personen ausgewählt, die stellvertretend für die deutsche Geschichte der Stadt Brünn stehen“, erklärt Dr. Ernst Gierlich von der Kulturstiftung. Geplant sei laut Gierlich, dass die Ausstellung demnächst um weitere Biographien erweitert wird, etwa um die von Gregor Mendel, der im 19. Jahrhundert die Vererbungslehre begründete.

Dr. Ernst Gierlich (Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen). Foto: Eliška Kordová
Dr. Ernst Gierlich (Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen). Foto: Eliška Kordová

Zu sehen ist die Ausstellung „Brünner deutsche Persönlichkeiten aus sechs Jahrhunderten“ noch bis 29. April in der Galerie des Hauses der nationalen Minderheiten in Prag (Dům národnostních měnšin). Der Eintritt ist frei.

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