Das private tschechische Bahnverkehrsunternehmen Leo Express baut sein internationales Angebot deutlich aus. Ab Sommer 2026 verbindet eine neue Direktverbindung Deutschland, Tschechien und Polen mit dem Südosten Europas – bis nahe an die ukrainische Grenze.
Ab dem 25. Juni 2026 nimmt Leo Express eine neue, täglich verkehrende Fernzuglinie in Betrieb, die vom polnischen Przemyśl über Tschechien und Ostdeutschland bis zum Flughafen Frankfurt führt. Die Strecke zählt mit einer Länge von mehr als 1300 Kilometern zu den längsten durchgehenden Zugverbindungen in Europa. Damit entsteht erstmals eine direkte Bahnverbindung, die wichtige Wirtschafts- und Kulturzentren in Mittel- und Osteuropa miteinander verknüpft und zugleich eine komfortable Anbindung an einen der größten Flughäfen des Kontinents bietet.
Die Züge sollen einmal täglich in beide Richtungen verkehren. In Richtung Westen startet der Zug 232 um 13.31 Uhr in Przemyśl und erreicht den Flughafen Frankfurt am nächsten Morgen um 7.53 Uhr. Die Rückfahrt mit dem Zug 235 beginnt dort um 8.27 Uhr und führt über Nacht zurück nach Polen. Fahrkarten sind bereits erhältlich, die Einstiegspreise liegen bei zehn Euro.
Verbindung zwischen West- und Osteuropa
Nach Angaben von Leo Express schließt die neue Linie eine wichtige Lücke im europäischen Bahnnetz. Sie verbindet Ballungsräume wie Frankfurt, Prag sowie Krakau und schafft zugleich eine direkte Schienenanbindung an die Nähe der ukrainischen Grenze. In Deutschland hält der Zug unter anderem in Frankfurt-Süd, Erfurt, Weimar, Leipzig und Dresden, in Tschechien unter anderem in Prag, Olmütz (Olomouc) und Ostrau (Ostrava). In Polen sind Stationen wie Krakau, Rzeszów und dem nur wenige Kilometer von der ukrainischen Grenze gelegenen Przemyśl vorgesehen. Der Flughafen Frankfurt ist dabei bewusst als Endpunkt gewählt, um den Übergang vom Zugverkehr zu internationalen Flugverbindungen zu erleichtern.

Serviceangebot und Betrieb
Zum Einsatz kommen Züge aus dem bestehenden Fuhrpark von Leo Express, die mit WLAN, Steckdosen, Klimaanlage und Bordverpflegung ausgestattet sind. Derzeit werden Tickets ohne feste Sitzplatzreservierung verkauft. Ab Januar 2026 plant das Unternehmen jedoch die Einführung reservierter Sitzplätze sowie einer Business Class. Reisende, die bereits ein Ticket erworben haben, sollen nach der Umstellung automatisch einen Sitzplatz wählen können.
Der Fahrplan sieht aufgrund von temporären Bauarbeiten auf deutscher Seite an einzelnen Wochentagen Abweichungen vor. Dienstags, mittwochs und donnerstags verkehrt die Verbindung zudem nur auf Teilstrecken, was Leo Express mit regelmäßigen Wartungsarbeiten an der Infrastruktur begründet. Die angegebenen Fahrzeiten gelten daher zunächst als vorläufig.
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