Ende Juli 2025 erkundeten die Jugendlichen Marta Skowronek, Jakub Skowronek und Paulina Lysy im Rahmen eines journalistischen Workshops des Internationalen Sommercamps die Stadt Schatzlar (Žacléř).
Das Sommercamp fand vom 21. bis 31. Juli 2025 unweit des Stadtzentrums von Schatzlar statt. Während des Workshops beschäftigten sich die Teilnehmenden intensiv mit den Themen Demokratie und der deutschen Minderheit in Tschechien. Dabei sammelten sie Eindrücke und sprachen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern über das Leben vor Ort.
Unterwegs in Schatzlar
Im Rahmen eines Kurses machten wir einen Ausflug in die Stadt. Schatzlar wurde im 14. Jahrhundert gegründet und ist stark mit dem Kohlebergbau verbunden. Es ist ein sehr schöner Ort mit vielen historischen Gebäuden, zum Beispiel der Dreifaltigkeitskirche und dem Friedhof. In der Mitte des Marktplatzes steht die Mariensäule. Auf dem Marktplatz gibt es auch viele andere Orte wie einen Blumenladen, eine Konditorei und einen Lebensmittelladen. Wir besuchten auch ein Museum und wir sahen ein Modell des Bergwerks, das in Schatzlar betrieben wurde. Dort gab es auch eine Porzellanausstellung.
Während unseres Aufenthalts an diesem bezaubernden Ort sind uns mehrere Fragen eingefallen. Wie ist es eigentlich, in Schatzlar zu leben? Was machen die Leute in ihrer Freizeit? Und viele weitere. Auf dem Hauptplatz ist die meiste Zeit nicht viel los. Aber ab und zu laufen auch Einheimische oder Touristen vorbei. Wir haben diese Gelegenheit genutzt, um mit manchen von ihnen ins Gespräch zu kommen.
Stimmen aus der Stadt
Der Erste, der uns antwortete, war ein älterer Herr, der uns seinen Namen nicht verriet. „Das Leben hier ist gut“, meinte er. „Ich lebe hier seit meiner Geburt. Ich gehe oft in die Berge spazieren“, so der Mann. Als wir durch die Straßen der Stadt spazierten, trafen wir auch eine Frau namens Blanka Musilkova. Sie war sehr freundlich. „In Schatzlar kann man gut leben, es ist eine ruhige Stadt“, teilte sie uns mit. „Ich wohne hier seit 48 Jahren. In meiner Freizeit gehe ich am liebsten spazieren.“
Anschliesend beschlossen wir, in einem Cafe einen Kaffee zu trinken, wo wir einen Kellner baten, Antworten auf unsere Fragen zu finden. „Mein Name ist Zdeněk Němec. Das Leben in Schatzlar finde ich gut“, erzählte er uns – versteckt hinter seiner Kühltheke. Es wurden hier viele neue Wohnungen errichtet, die Umgebung verbessere sich und es werde gerade eine Autobahn gebaut. „Ich denke, dass die Zahl von neuen Hausern und Einwohnern bald steigen wird. Das wird sich positiv auswirken“, freut sich der Mann mit den kurz geschnittenen Haaren. Er sagt, dass er seit zwei Jahren in dem Cafe arbeite. Er hatte nicht viel Freizeit. „Aber wenn ich Feierabend mache, gehe ich auch am liebsten spazieren“,lacht er. Die letzte Person, die wir befragt haben, war eine ältere Dame, die gerade aus einem Laden kam. Sie beantwortete unsere Fragen hilfsbereit. „Mein Name ist Stanislava Taborska. Ich lebe seit 72 Jahren hier und mir geht es gut. Derzeit bin ich im Ruhestand, aber manchmal verteile ich zusammen mit meinem Sohn Flyer – als kleiner Nebenjob“, meinte sie.
Ein Ort zum Wiederkommen
Es war nicht einfach, Menschen zu finden, die bereit waren, mit uns zu sprechen, da viele ungern öffentlich Auskunft geben wollten. Schatzlar ist eine ruhige Kleinstadt und auf den Straßen sind nicht viele Menschen unterwegs. Die Gespräche haben aber gezeigt, dass das Leben hier als ruhig und gut empfunden wird. Mit dem Abschluss des Autobahnbaus zwischen Prag und dem polnischen Pommern konnte sich die Situation weiter verbessern. Wir sind froh, hier gewesen zu sein und hoffen, eines Tages wiederkommen zu dürfen.
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