Prag bietet eine bunte Vielfalt an Toren und Türen. Foto: Rebecca Cischek

Egal in welcher Stadt unsere Landesbloggerin Rebecca unterwegs ist, auf ihrem Weg durch die Straßen gibt es ein Motiv, an dem sie nicht einfach vorbeigehen kann und erst ein Foto machen muss.

Alle, die schon mal mit mir unterwegs waren, können es bestätigen. Egal ob in Warschau, Erfurt oder Olmütz (Olomouc). Ein Motiv findet sich in all meinen Alben wieder: Türen. Mal sind sie prunkvoll, mit vielen Verzierungen und Liebe zum Detail gestaltet, mal sind sie klein und schlicht oder auch bunt. Und einmal war ein Tor so hoch, dass ich mich strecken musste, um überhaupt an den Knauf zu kommen. 

Seit meiner Zeit in Prag ist meine Sammlung an Türbildern weiter angewachsen. Warum ich so gerne Türen fotografiere, kann ich nicht genau sagen – vielleicht ist es die Neugierde, was wohl dahinter stecken mag. Bei manchen der Türen in Prag konnte ich dieses Geheimnis lüften. Eine kleine Auswahl meiner liebsten Türen und Tore der goldenen Stadt stelle ich hier einmal vor. 

Kategorie eins – Die Holztüren

Beim Schlendern durch die Straßen und Gässchen von Prag fielen mir zuerst die vielen Holztüren auf. Die meisten davon waren braun oder dunkelbraun, aber hin und wieder blitzten auch bunt Angestrichene durch. So die kleine weinrote Tür nahe der Metro-Station Staroměstská , die in meinem Ranking hinter dem Holztor mit der kleinen Tür in der Mitte gelandet ist. Platz drei belegt die massive, hohe Tür mit den schmucken Türgriffen und einem Gitter, das mich irgendwie an geflochtene Stühle denken lässt.

Nicht nur in Brauntönen lassen sich kleine und große Holztüren in Prag finden. Foto: Rebecca Cischek

Ein Déjà-vu hatte ich bei einer Holztür in der Bartolomějská-Straße – kam mir doch das Muster irgendwie sehr vertraut vor. Ein Blick in mein Album genügte. Ich hatte mich nicht getäuscht und ein ähnliches Muster tatsächlich an einer anderen Tür gesehen. Man könnte sagen, eins ist zweidimensional und das andere dreidimensional. Quasi Türen-Geschwister, in Form und Farbe aber doch unterschiedlich genug, dass ich ein Foto auch von der zweiten Tür machte und sie in meine Sammlung aufnahm.

Die Geschwistertüren mit ihren ovalen Schnitzereien. Foto: Rebecca Cischek

Kategorie zwei – Die  Holztüren mit Glasfenstern und Ziergitter

Häufiger als reine Holztüren fand ich in den Straßen solche mit Glasfenstern und kunstvoll gestalteten Gittern davor – vor allem bei großen Wohngebäuden, Hotels oder Instituten scheinen diese üblich zu sein. Dazu zählen auch meine drei Favoriten in dieser Kategorie.

Massives Holz, dünnes Glas und kunstvoll gestaltete Eisengitter sehe ich in Prag recht oft. Foto: Rebecca Cischek

Kategorie drei – Die Eisentüren

Besonders interessant finde ich die Eisentüren. Denn bis auf ein paar eiserne Kirchentüren sind mir noch nicht viele vor die Linse gekommen. In Prag konnte ich meine Sammlung hierzu ohne Probleme erweitern. 

Meine drei Favoriten unter den Prager Eisentüren. Foto: Rebecca Cischek.

Am besten gefällt mir das schmiedeeiserne Tor in Mintgrün, das kunstvoll gearbeitete Ornamente und goldfarbene Akzente hat und mich irgendwie an Frühling erinnert. Zwischen Frühling und Sommer schwanken auch die Motive meines zweiten Platzes mit Sonnenblumen, Meer und Sonne. Besonders schön finde ich auch die gläsernen Tulpen, die das Ziffernblatt der Uhr zieren. Mein persönlicher dritter Platz geht an die Eisenpforte der Heiligen Dreifaltigkeitskirche (Kostel Nejsvětější Trojice) mit der rankenartigen Verzierung. Ein besonderer Hingucker ist aber auch die Tür zum kubistischen Gebäude Diamant”. 

Eine ähnlich geformte und massive Fassade wie das Gebäude „Diamant” hat auch ein Komplex in der Straße Na Perštýně. Foto: Rebecca Cischek

Kategorie vier – Figuren

Auf meinen Streifzügen durch Prag bemerkte ich eine weitere Auffälligkeit: Türen mit kleinen Büsten oder Köpfen. Von niedlich bis irgendwie furchteinflößend konnte ich dabei fast alles finden. 

Von schaurigen Gestalten bis zu kleinen Engeln und einer jungen Königin. Foto: Rebecca Cischek

Zu Guter Letzt habe ich noch eine eher unscheinbare Tür entdeckt, die aber zu einem interessanten und bekannten Haus gehört. Nämlich zum Haus, in dem die tschechische Schriftstellerin Božena Němcová ihre bekannte Erzählung Großmutter” (Babička) schrieb. 

Eine schlichte braune Tür ist der Eingang zum Babička-Haus”. Foto: Rebecca Cischek

Manche Türen führten mich in Innenhöfe, mache zu Treppenhäusern. Und manchmal führten Türen auf dem Weg hinein erstmal hinab – in eine Kneipe oder ein Café,  wie beispielsweise in der Lublanska-Straße.


 Ahoj zusammen!Rebecca Cischek

Ich heiße Rebecca Cischek und bin Praktikantin beim LandesEcho. Von Februar bis April unterstütze ich die Redaktion im schönen Prag. In Tschechien bin ich nicht zum ersten Mal, aber erstmals für längere Zeit in der Hauptstadt – und deshalb auch schon sehr gespannt darauf, was ich hier alles entdecken kann. Das Praktikum ist Teil meines Masters Ost-West-Studien in Regensburg. Ein Fokus liegt dabei auf Dialog, Austausch und interkultureller Zusammenarbeit. Austausch und Begegnung sind für mich ein unersetzbarer Teil für gegenseitige Verständigung. Deshalb freue ich mich auch, die deutsche Minderheit kennenzulernen und durch die Mitarbeit in der Redaktion den deutsch-tschechischen Dialog unterstützen zu können.

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