Die Wintersaison ist für viele der zahlreichen Skigebiete in Tschechien angebrochen. Landesblogger Hendrik nimmt Sie mit auf seine Suche nach der geeigneten Piste für den Winterurlaub.

Kaum ist die Weihnachtszeit vorbei, werfen so manche ihren Blick bereits auf die vielerorts Anfang Februar beginnenden Winterferien. Die meisten von Ihnen dürften die Woche nutzen, um in einem der vielen Skigebiete Tschechiens auf der Piste dem Alltagsstress zu entfliehen. 

So lange möchte ich nicht mehr warten, nach meinem in einer Woche endenden Praktikum beim LandesEcho soll es auf die Piste gehen. Bleibt nur die Frage: Wo?

Die Qual der Wahl

Nicht nur für diejenigen, die wie ich gebürtig aus Sachsen kommen, ist Tschechien auf der Liste der Wahlmöglichkeiten für den eigenen Winterurlaub oben mit dabei. Doch auch wenn man sich für das Nachbarland entscheidet, hat man immer noch eine reichhaltige Auswahl an hervorragenden und für deutsche Verhältnisse zudem auch preiswerten Skigebieten.

316 Skigebiete gibt es in der laufenden Wintersaison in Tschechien. Foto: Pixabay

Die Tschechische Republik umfasst in der aktuellen Saison in der Summe etwa 316 Skigebiete. Die meisten von ihnen befinden sich an den Grenzen des Landes, da dort auch die höchsten Gebirge verortet sind. Besonders viele liegen im Nordwesten Tschechiens, an der Grenze zum Nachbarland Polen.

Tschechiens bekannteste Skigebiete

Harrachsdorf (Harrachov) im Riesengebirge ist bekannt für sein alljährlich gut besuchtes Skigebiet. Zwar ist es mit rund acht Kilometern Pistenlänge nicht unbedingt das größte, besticht aber mit einer langen Tradition. Skifahrer aller Alters- und Erfahrungsklassen kommen hier auf den blauen (leichten), roten (mittelschweren) und schwarzen (schweren) Pisten auf ihre Kosten. Mit 990 Tschechischen Kronen (ca. 39 Euro) für einen Tagesskipass kommt man hier auch recht preiswert weg. Auch Skifahren bei Nacht ist hier möglich, die Hauptpiste ist mit einer Flutlichtanlage ausgestattet. 

Harrachov galt einst als eine Hochburg des Skispringens. Bereits seit 1908 wurden hier die ersten Schanzen betrieben. Viele internationale Weltcups fanden bis 2014 auf den beiden Großschanzen statt, doch vor nunmehr zehn Jahren wurde die Anlage geschlossen. Bis 2022 rottete das Areal vor sich hin, nun soll es renoviert werden.

Tschechiens höchstgelegenes Skigebiet findet man im Altvatergebirge, genauer an dessen höchsten Berg, dem Altvater (Praděd). Bis zu 1445 Meter geht es hier vom etwa 210 Meter tiefer liegenden Figura in die Höhe. Zwar bietet das Areal mit nur etwa 4,6 Pistenkilometern nicht die allergrößte Vielfalt an Strecken, besticht aber mit einem einzigartigen Blick von der Bergspitze herab ins Tal. Mit Skipasspreisen für Erwachsene von nur 750 Kronen (ca. 30 Euro) ist das Skigebiet in diesem kleinen Vergleich zudem das günstigste.

Wer im Böhmerwald Skifahren möchte, für den ist das Skigebiet in Lippnau (Lipno) ein guter Anlaufpunkt. Auf den 13,5 Kilometern Pistenstrecke fährt man auf einer eher geringen Höhe von 900 Metern durch den Böhmerwald. Eine Slalomstrecke mit Zeitmessung und eine Snowboard-Halfpipe bieten zudem Abwechslung, welche im 1290 Kronen (ca. 51 Euro) teuren Tagesskipass enthalten ist.

Wer von Skifahren nicht so viel hält und lieber auf Wanderschaft gehen will, kommt in Lippnau ebenfalls auf seine Kosten. Der Baumwipfelpfad am Moldaustausee hat auch im Winter geöffnet und bietet atemberaubende Aussichten.

Tschechiens zweitgrößtes Skiareal führt uns wieder ins Riesengebirge, und zwar nach Spindlermühle (Špindlerův Mlýn). Mit 27,8 Pistenkilometern hat das Skigebiet mehr als die drei zuvor genannten zusammen. Der Ort gilt unter den tschechischen Wintersportlern als Anlaufstelle Nummer Eins. Nicht nur, weil hier bereits einige Slalom-Weltcup-Rennen ausgetragen wurden, sondern auch, weil das Gebiet mit 533 durchfahrbaren Höhenmetern die größte Spanne dieser Art in Tschechien bietet. 

Das Areal ist so groß, dass kostenlose Verbindungsbusse die verschiedenen Abfahrten miteinander verbinden. Die Pisten mit den 17 Liften werden bei Bedarf zudem künstlich beschneit. Doch all das hat auch seinen Preis – mit 1690 Tschechischen Kronen (ca. 67 Euro) bezahlt man hier in unserem Vergleich am meisten für einen Tagesskipass.

Das letzte Wintersportgebiet in unserer Aufzählung ist zugleich das streckenmäßig größte in Tschechien. Das Areal am Keilberg (Klínovec) im Erzgebirge liegt direkt an der deutsch-tschechischen Grenze, unweit der sächsischen Skisportstätte Oberwiesenthal. Zu den 31,5 Kilometern Pistenstrecke zählt auch die Lázeňská-Abfahrt, die mit drei Kilometern längste blaue Piste Tschechiens.

Mit einer Höhe von 1244 Metern liegt der Keilberg nicht einmal vier Kilometer Luftlinie vom Fichtelberg entfernt. Das Gebiet bietet eine Abfahrt von knapp 481 Metern Höhendifferenz. Moderne Lifte, gute Pistenqualität und eine besondere Familienfreundlichkeit sind nur einige Stärken des Areals. Für einen Tagesskipass zahlt man hier etwa 1150 Kronen (ca. 46 Euro).

Tschechien ist eine Wintersportreise wert

Ich selbst war bereits in Harrachsdorf und Spindlermühle Skifahren und kann es jedem, der darüber nachdenkt, es auch zu tun, nur wärmstens ans Herz legen. Gute Pisten, freundliche Preise und nette Menschen, das beschreibt für mich Winterurlaub in Tschechien.

Wo genau es in diesem Jahr für mich hingeht, kann ich jetzt aber so auch noch nicht sagen, vielleicht wird es auch ein kleines Gebiet, welches es gar nicht in unsere Aufzählung geschafft hat. Doch egal, wo ich und Sie auch hinfahren, vielleicht trifft man sich, und falls nicht: „Sport Frei und ein erfolgreiches Skifahren“.

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