Am Montag, den 24. Januar, erhält der Schriftsteller Jaroslav Rudiš den Karel-Čapek-Preis des Jahres 2022.
Im November 2021 hatte die Jury einstimmig entschieden, dass der Schriftsteller Jaroslav Rudiš den Karel-Čapek-Preis 2022 erhalten soll. „Für ein tief verwurzeltes literarisches Werk mit Überschneidungen zu zeitgenössischer Musik, Film und Theater, das in Nordböhmen beheimatet ist und dessen lebendiges Symbol die Eisenbahn ist, die die Grenzen von Sprachen und Regionen überschreitet und die menschliche Gemeinschaft und Geschichte prägt“, lautete die Begründung der Jury.
Die Preisverleihung findet am 24. Januar 2022 unter der Schirmherrschaft des Kulturministers Martin Baxa (ODS) im Archa-Theater (Divadlo Archa) in Prag statt. Der Preisträger erhält neben der Urkunde einen Scheck in Höhe von 100.000 CZK (ca. 4100 Euro).
Der tschechische Schriftsteller, Dramatiker und Drehbuchautor Jaroslav Rudiš schreibt sowohl auf Tschechisch als auch auf Deutsch. Er studierte Germanistik, Geschichte und Journalistik in Reichenberg (Liberec), Zürich und Prag. Durch ein journalistisches Stipendium gelangte er nach Berlin, wo er seinen ersten Roman „Der Himmel unter Berlin“ (Nebe pod Berlínem) veröffentlichte. 2006 veröffentlichte der Autor seinen zweiten Roman „Grandhotel“, der noch im selben Jahr verfilmt wurde. In den letzten Jahren verfasste Jaroslav Rudiš auch Bücher in deutscher Sprache, wie zum Beispiel „Winterbergs letzte Reise“ oder zuletzt „Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen“. Seine Werke wurden neben dem Deutschen auch ins Englische, Finnische, Polnische, Spanische, Niederländische und Französische übersetzt. Im September 2021 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Der Karel-Čapek-Preis wird seit 1994 vom tschechischen PEN-Club in jedem geraden Jahr vergeben. Er wird an Autoren verliehen, die einen „Beitrag zur Durchsetzung oder Verteidigung von demokratischen und humanistischen Werten“ geleistet haben. Vorherige Preisträger waren zum Beispiel Josef Topol, Václav Havel, Jiří Stránský, Petr Šabach oder Václav Jamek.