Das Vertrauen der tschechischen Bevölkerung in die Regierung und das Abgeordnetenhaus bleibt weiterhin niedrig. Laut einer aktuellen Umfrage des Zentrums für Meinungsforschung (CVVM) setzen die Bürger ihr größtes Vertrauen in Bürgermeister und Gemeinderäte, während die Regierung und das Abgeordnetenhaus deutlich schlechter abschneiden.

Die Befragung der tschechischen Bürger nach ihrem grundlegenden Vertrauen in die Verfassungsinstitutionen gehört zu den regelmäßigen Aufgaben des CVVM. Gestern veröffentlichten sie die Ergebnisse einer weiteren Umfrage dazu, die von Mitte März bis Anfang Juni 2024 lief. Die meisten Menschen in Tschechien vertrauen demnach ihren Bürgermeistern (68 Prozent) und den Gemeinderäten (66 Prozent). Mehr als die Hälfte (55 Prozent) spricht auch dem aktuellen Präsidenten Petr Pavel das Vertrauen aus.

Das geringste Vertrauen im Erhebungszeitraum erhielten die Regierung und das Abgeordnetenhaus, jeweils mit 21 Prozent. Dieser Wert stellt jedoch eine Verbesserung im Vergleich zum Ende des Jahres 2023 dar, als das Vertrauen in die Regierung bei 17 Prozent und in das Abgeordnetenhaus bei 18 Prozent lag.

Zufriedenheit mit der politischen Situation lässt Vertrauen in Verfassungsinstitutionen steigen

Wie eine detaillierte Analyse der Umfrage zeigt, besteht ein klarer statistischer Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in die Verfassungsinstitutionen und der Zufriedenheit mit der politischen Situation. Aktuell sind nur 13 Prozent der Menschen in Tschechien mit der politischen Situation zufrieden. Eine höhere Zufriedenheit mit der politischen Situation wurde bei Wählerinnen und Wählern der Regierungsparteien sowie bei Studierenden gemessen. Wählerinnen und Wähler der Oppositionsparteien sowie Menschen, die in Handwerksberufen arbeiten, zeigen sich dagegen eher unzufrieden. Auch das Alter spielt eine wichtige Rolle: Die Autoren und Autorinnen der Studie stellten fest, dass mit zunehmendem Alter das Vertrauen in die Verfassungsinstitutionen sinkt.

Nach Angaben des CVVM ist die Bewertung der politischen Lage somit deutlich schlechter als in den Jahren 2014 bis 2020. Die einzige Ausnahme bildet die Regierungskrise im Jahr 2017, die kurzzeitig einen starken Einbruch der Zufriedenheit mit der Regierung und der politischen Situation hervorrief.

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