Trotz heftiger Schneefälle kamen am Samstag tausende geschichtsbegeisterte Schauspieler nach Bosenitz bei Austerlitz (Slavkov), um die Schlacht von Austerlitz von 1805, auch bekannt als Drei-Kaiser-Schlacht, nachzustellen. Napoleon besiegte damals eine Allianz aus österreichischen und russischen Truppen.
Mehr als tausend Schauspieler in historischen Uniformen aus der napoleonischen Zeit nahmen an der umfangreichsten Rekonstruktion der Schlacht seit 2015 teil. Im Gegensatz zu dem leichten Schneefall vor 218 Jahren war das Schlachtfeld am Samstag mit mehreren Zentimetern Schnee bedeckt und es schneite während der gesamten Nachstellung. Trotz des schlechten Wetters kamen etwa 10.500 Zuschauer zu der Veranstaltung, was die Organisatoren angesichts der Straßenverhältnisse angenehm überraschte. Fast 1200 Enthusiasten aus 15 Ländern sowie 60 Pferde und 15 Kanonen versammelten sich auf dem teilweise schlammigen und nicht gefrorenen Schlachtfeld, um die sogenannte Drei-Kaiser-Schlacht nachzustellen.
Gedenken an gemeinsame europäische Geschichte
Die Nachstellung der Schlacht von Austerlitz (heute Slavkov), bei der Napoleon am 2. Dezember 1805 gegen Österreicher und Russen triumphierte, ist bereits Tradition. Seit Jahren dient die Nachstellung der Schlacht von Austerlitz außerhalb von Brünn (Brno) aber eher dem Gedenken an die gemeinsame europäische Geschichte als einer Feier der Kriegsführung oder Napoleons selbst. Am Freitag fand auf dem Friedhof von Schlapanitz (Šlapanice) an der Gedenkstätte für französische Ärzte eine Gedenkveranstaltung statt. Weitere Gedenkfeiern fanden am Samstag am Denkmal für die Opfer der Schlacht vor dem Gemeindeamt in Bosenitz (Tvarožná) statt. Die dreitägige Veranstaltung erreichte am Sonntagmittag mit einem feierlichen Akt am Monument des Friedens ihren Höhepunkt.
Die Schlacht von Austerlitz war die größte und wohl blutigste Schlacht, die jemals in den Ländern der böhmischen Krone stattgefunden hat. Das kaiserliche Heer von Napoleon von etwa 73.000 Mann stand der 85.400 Mann starken Allianz von Russland und Österreich unter Zar Alexander I. gegenüber. 16.288 Männer kamen bei der Schlacht ums Leben. Sie wird auch Drei-Kaiser-Schlacht genannt, obwohl Franz I. von Österreich selbst nicht anwesend war.
Aktuell ist mit Ridley Scotts Film “Napoloen” mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle eine Inszenierung der Schlacht auch im Kino zu sehen.
Mehr Fotos von der Rekonstruktion der Schlacht von Austerlitz am vergangenen Wochenende gibt es auf der Facebook-Seite von “Výpravy za bunkry a opevněním”: