Im Juli dieses Jahres eröffnete Prag feierlich die Štvanice-Brücke, die die Ufer der Stadtteile Holešovice und Karlín mit der Insel Štvanice verbindet. Nun wurde das Bauwerk, das über zahlreiche architektonische und technische Besonderheiten verfügt, von Experten für den Titel „Bau des Jahres 2023“ nominiert.
Nach längerer Verzögerung wurde die Fußgängerbrücke Štvanická lávca im Juli dieses Jahres eröffnet und feierlich eingeweiht. Die Brücke, die nach der Insel, die sie überquert benannt wurde, schafft eine neue Verbindung der Stadtteile Karlín und Holešovice. Der Bau ist rund 300 Meter lang und verfügt über mehrere innovative Funktionen. So kann beispielsweise ein Teil der Brücke im Falle eines Hochwassers angehoben werden, um einer Flut Stand zu halten. Des Weiteren verfügt die Brücke über kleine Fugen in der Oberflächenstruktur, welche den Abfluss von Regenwasser ermöglichen. Eine weitere innovative Idee der Architekten war es, die Brücke durch versteckte LED- Lichter zu beleuchten, um einer unnötigen Lichtverschmutzung entgegenzuwirken. Der Bau der Fußgängerbrücke kostete die Stadt rund 352 Millionen tschechische Kronen (rund 15 Millionen Euro)
Nominierung für den Bau des Jahres 2023
Anfang September wurde der Bau nun für den Titel „Bau des Jahres 2023“ nominiert. Dieser Preis wird jährlich gemeinsam von der Stiftung für die Entwicklung von Architektur und Bauwesen, dem “Ministerium für Industrie und Handel” und der “Tschechischen Kammer der autorisierten Ingenieure” ausgeschrieben und soll die architektonischen Leistungen tschechischer Unternehmen, Einzelpersonen oder Institutionen in der Tschechischen Republik und darüber hinaus auszeichnen. Insgesamt schafften es 38 Gebäude, darunter ein Zentrum für die Verarbeitung von Siedlungsabfällen, ein Kindergarten und ein Uferradweg nominiert zu werden.
Der Architekturwettbewerb “Bau des Jahres” existiert bereits seit 31 Jahren. Zu Beginn war das Ziel, Einzelpersonen zu unterstützen, die nach der Wende die Leitung von Bauprojekten übernahmen. Der Wettbewerb hat sich seit seiner Gründung stetig weiterentwickelt. Geblieben ist jedoch eines: Die nominierten Gebäude werden keinen Kategorien zugeordnet. Langfristig ist es dadurch möglich, neben milliardenschweren Gebäuden auch kleinere Gebäude zu würdigen. Am Wettbewerb können Bauarbeiten teilnehmen, die bis Juni des laufenden Jahres fertiggestellt sind. Das Publikum kann sich auf der Webseite www.stavbaroku.cz alle vorgestellten Bauten anschauen und für den Favoriten abstimmen. In den vergangenen Jahren stimmten 140.000 Menschen ab.
Die Möglichkeit zur Abstimmung besteht bis Donnerstag, 23. November 2023, 24:00 Uhr. Die Ergebnisse werden anschließend im Rahmen eines Galaabends im Prager Rudolfinum bekannt gegeben.