Das tschechische Finanzministerium verbesserte seine Prognosen für die tschechische Wirtschaft und widerspricht damit den Prognosen des Internationalen Währungsfonds. Die Reallöhne werden wegen der Inflation aber weiter sinken.
Das tschechische Finanzministerium gab seine Wirtschaftsprognosen bekannt. Im ersten Quartal dieses Jahres ist die Wirtschaft des Landes laut den Daten des Ministeriums minimal eingebrochen. Ab dem zweiten Quartal wird allerdings ein Wachstum des BIP erwartet, das im Laufe des Jahres stetig zunehmen soll. Das Ministerium und der Industrieverband rechnen mit einem Wachstum von 0,1 Prozent für das nächste Quartal, das im nächsten Jahr auf drei Prozent steigen soll. Mit seinen Prognosen widerspricht das Ministerium dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der am Dienstag noch prognostizierte, dass das tschechische BIP in diesem Jahr um ein halbes Prozent sinken werde.
In Bezug auf die Inflation verschlechterte das Ministerium seine Prognose um ein halbes Prozent. Die durchschnittliche jährliche Inflation berechnete es auf 10,9 Prozent. Da die Löhne in diesem Jahr lediglich um 7,5 Prozent steigen sollen, werden die Reallöhne in Tschechien weiter sinken. Die Arbeitslosigkeit stieg im Januar auf 3,2 Prozent und soll im Laufe des nächsten Jahres auf 2,8 Prozent sinken.
Das Staatsdefizit soll im selben Zeitraum auf 2,9 Prozent des BIP sinken. Zudem versprach das Finanzministerium eine Reform, die das strukturelle Haushaltsdefizit um 70 Milliarden Kronen (ca. 3 Mrd. Euro) reduzieren soll. Auf Grund des erwartbaren Widerstandes gegen die Einsparmaßnahmen rechnet das Ministerium mit intensiven politischen Debatten.