Die diesjährige Verleihung des Euregio-Egrensis-Preises fand am Samstag, den 21. Oktober 2023, im bayerischen Selb statt. Der Preis würdigt herausragende deutsch-tschechische Initiativen im grenznahen Raum zur Förderung der internationalen und grenzübergreifenden Zusammenarbeit. Dieses Jahr stand die Museumsarbeit im Fokus.

Der Euregio-Egrensis-Preis wird im Vierländereck Sachsen/Thüringen-Bayern-Böhmen seit 1995 jährlich verliehen. Er würdigt herausragende deutsch-tschechische Institutionen oder Persönlichkeiten im grenznahen Raum, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vorantreiben und leben. Die diesjährige Verleihung fand im Gebiet der Euregio-Arbeitsgemeinschaft Bayern im Porzellanikon Selb statt.

Dieses Jahr erhielten den Preis das Egerland-Museum Marktredwitz, welches seit 1973 der Pflege des Egerländer Kulturgutes dient und seit seinem Bestehen einen Treffpunkt für die Egerländer bietet. Des Weiteren wurde das Museum „Schloss Schwarzenberg” im Erzgebirge geehrt. Die sächsische Stadt Schwarzenberg rief in Zusammenarbeit mit Ostrau (Ostrava) das Projekt „Von Schloss zu Schloss – Schwarzenberg und Ostrov an der Silberstraße“ ins Leben. Das Projekt dient der Verbesserung des Tourismus in der deutsch-tschechischen Grenzregion und sei laut Euregio Egrensis ein ideales Beispiel für gelungene Zusammenarbeit. 

Des Weiteren wurde der Direktor des Museums Sokolov (Falkenau) Michael Rund ausgezeichnet. Er ist seit 13 Jahren als Leiter des Museums tätig, welches sich der Geschichte des Landkreises Falkenau und dem Bergbau widmet. Zuletzt ermöglichte er im Rahmen des Projektes „Granit und Wasser“ den Wiederaufbau des Steinhauerhauses in Flossenbürg und die Instandsetzung der Brunnen im tschechischen Plan (Planá). Ebenfalls aus Falkenau (Sokolov) stammend, wurde der Geologe und Heimatforscher Petr Rojík ausgezeichnet. Dieser stammt aus einer deutsch-tschechischen Familie und engagiert sich sowohl in verschiedenen grenzüberschreitenden Projekten als auch bei Veranstaltungen im Zusammenhang mit der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik. 

Den Beitrag der Euregio Egrensis zur grenzüberschreitenden Annäherung und Verständigung hob Festredner, Hartmut Koschyk, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland und Parlamentarischer Staatssekretär a.D., lobend hervor. So beschrieb er das Zusammenleben von Deutschen und Tschechen in der Europäischen Union in Anbetracht der aktuellen weltweiten Krisen als „Friedensidyll“.

Für die musikalische Begleitung der Festveranstaltung sorgte das Dudelsack-Ensemble der Musikschule „Robert Schumann“ aus Asch (Aš) unter der Leitung von Milan Jelínek.

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